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Steffen Kotré
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Frage von Stefan L. •

Frage an Steffen Kotré von Stefan L. bezüglich Energie

Guten Tag Herr Kotre,

ich möchte sehr gerne eine Photovoltaikanlage auf mein Dach bauen. Tu ich aber nicht. Warum bekomme ich keinen Stromzähler der auch Rückwärtszählen kann, wenn ich eine Photovoltaikanlage auf dem Dach habe???
In anderen EU Ländern ist dies möglich.
Das ganze nennt sich Net Metering
https://de.wikipedia.org/wiki/Net_Metering
https://swhgroup.eu/de-net-metering.html
(Infos nur aus dem Internet, da ich leider nicht vom Fach bin auf diesem Gebiet)

Warum gibt es dies nicht in Deutschland?
Gibt es da wirtschaftliche Gründe ?
Wo sollten für den Privaten die Nachteile liegen ?
Oder möchten Sie /die Partei es gar nicht einführen ?

Ich denke das Net Metering die Angebotsvielfalt des Photovoltaik bereichert und zudem pragmatisch einfach ist.

FYI: Ich habe diese Frage auch an andere Abgeordnete anderer Parteien des Bundestages versand und bin gespannt ob es da eventuell einen Parteiübergreifenden Konsens geben könnte. Dann stünde dem Net Metering ja nichts mehr im Wege.

Ich freue mich auf Ihre Antwort

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Antwort von
AfD

Sehr geehrter Herr Lohmann,

die Forderung nach einem Stromzähler, der auch rückwärts zählen kann, klingt auf den ersten Blick einleuchtend: Sie entnehmen dem Stromnetz eine Kilowattstunde (kWh) und speisen eine kWh ein - Ergibt einen Verbrauch von Null. Daher ist Ihre Frage nachvollziehbar. Es ist jedoch so, dass nicht jede dieser kWh gleich viel wert ist.

Lassen Sie mich Ihnen die Problematik an einem kurzen Beispiel erläutern:

Erhalten Sie Ihre kWh etwa in Zeiten hoher Stromnachfrage, so ist der Preis dieser kWh für Ihren Stromversorger (an der Strombörse) hoch. Immer häufiger muss sogar Strom aus dem Ausland teuer hinzugekauft werden. Das ist eine Folge der blauäugigen Energiepolitik der Bundesregierung und der nicht regelbaren Energiequellen Sonne und Wind.

Geben Sie Ihre kWh dann wieder „zurück“, wahrscheinlich in Zeiten, in denen die Stromnachfrage niedriger ist, ist der Wert jedoch geringer. In Folge der sogenannten Energiewende muss häufig sogar Geld an das Ausland bezahlt werden, damit es uns überschüssigen Strom überhaupt abnimmt (beschönigend „negativer Strompreis“ genannt).

Insgesamt ergäbe sich auf Ihrem Stromzähler und Ihrer Stromrechnung zwar ein Verbrauch von 0 kWh. Dennoch entstanden Kosten für Ihr Tauschgeschäft, verursacht durch den unterschiedlichen Preis der bezogenen bzw. der eingespeisten kWh.

Die entstandenen Kosten der Netzstabilisierung, oben an einem (einfachen) Beispiel erläutert, tragen dann jedoch die anderen Stromkunden. Genau diese versteckte Subventionierung will die AfD als Partei der Selbstverantwortung nicht. Wenn Sie also Strom in das Netz einspeisen wollen, dann müssen Sie auch als Marktteilnehmer auftreten. Insbesondere müssen Sie sich entsprechend an den Kosten der Netzstabilisierung beteiligen.

Wenn Sie sich privat eine Solaranlage anschaffen wollen, um sich (teilweise) selbst zu versorgen, ohne dafür Subventionen zu erhalten, hat Ihnen keiner reinzureden. Auch dafür steht die AfD.

Mit freundlichen Grüßen
Steffen Kotré

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