Am 18.10.23 behaupteten Sie im BT, dass "ein Drittel aller Psychosen cannabisinduziert sind, besonders im Hinblick auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen". Woher nehmen Sie diese Daten?
Ich nehme an, Sie beziehen sich auf die in "Psychological Medicine" veröffentlichte Studie von C. Hjorthøj et Al. aus dem Mai 2023. Diese beschreibt, dass ein Fünftel (20%) der Shizophreniefälle bei Männern zwischen 16 und 25 von einer "Cannbis Use Disorder" (CUD, Cannabissucht, betrifft ca. 10% der Cannabis-Konsumenten) herrühren. Der höchste Wert von ca. 30% cannabissuchtinduzierten Schizophrenien liegt bei Männern zwischen 21 und 25 Jahren vor.
Mit Bezug auf diese Studie wäre eine richtige Aussage, dass rund ein Drittel aller Schizophrenien (nicht "aller Psychosen") bei jungen erwachsenen Männern (nicht allgemein und nicht bei "Kindern und Jugendlichen") cannabissuchtinduziert (nicht "cannabisinduziert") sind. Betrachtet man die von Ihnen bemühten "Jugendlichen" von 16 bis 20 Jahren (männlich und weiblich zusammen) sind laut Studie ca. 13% der Schizophrenien CUD-induziert, "Kinder" nimmt die Studie überhaupt nicht in den Blick.
Sind es diese Daten, die Sie sich beziehen?

Vielen Dank für Ihre Frage und die Möglichkeit zur Klarstellung. Die von Ihnen erwähnte Studie von Hjorthøj et al. (2023) ist in der Tat eine relevante Grundlage für die Diskussion. Es ist jedoch korrekt, dass diese Studie nicht „alle Psychosen“ betrifft, sondern spezifisch von Schizophrenie spricht und sich auf den Zusammenhang mit einer Cannabis Use Disorder (CUD) konzentriert. Die genannten Zahlen, wie z. B. 30% der Schizophreniefälle bei Männern zwischen 21 und 25 Jahren, unterstreichen das Risiko in dieser Bevölkerungsgruppe.
Zusätzlich möchte ich darauf hinweisen, dass es zahlreiche weitere Studien und Beobachtungen gibt, die die Risiken einer Cannabislegalisierung hervorheben:
- Psychische Erkrankungen: Hochpotentes Cannabis erhöht das Risiko für Psychosen um bis zu das Vierfache (Di Forti et al., 2019).
- Gehirnentwicklung: Der Konsum in jungen Jahren beeinträchtigt dauerhaft die kognitive Leistungsfähigkeit (Volkow et al., 2014).
- Verkehrssicherheit: Nach Legalisierungen stiegen THC-bedingte Verkehrsunfälle erheblich an, wie beispielsweise in Colorado (+62%).
- Konsum unter Jugendlichen: Daten aus Kanada zeigen, dass der Konsum unter Jugendlichen trotz Altersbeschränkungen zugenommen hat.
- Belastung des Gesundheitssystems: Die Zahl der Notaufnahmen aufgrund von Cannabisintoxikationen und psychischen Störungen steigt nachweislich in Staaten mit Legalisierung.
- Fortbestehen des Schwarzmarkts: Erfahrungen aus Kalifornien belegen, dass der illegale Handel trotz Legalisierung weiter floriert.
Diese Beispiele verdeutlichen, dass die Legalisierung von Cannabis nicht nur gesundheitliche, sondern auch gesellschaftliche Risiken birgt.