Simon Klopstock vor grünem Gebüsch mit blauem Hemd
Simon Klopstock
V-Partei³
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Frage von Stefan R. •

Mikrofinanztransaktionssteuer ja, Vermögenssteuer nein? Tempo 130 spaltet, daher lassen wir die leicht zu habenden Vorteile außen vor?

Wir leben beide in einem als wohlhabend geltenden Wahlbezirk, verzeihen Sie, aber da winkt schon etwas wie "Lobby-Arbeit". Die jetzt zum Vererben anstehenden Vermögen sind schließlich von meiner Generation (ich bin Jahrgang '56) oft unter Umgehung eben jener Steuern "erwirtschaftet" worden. Die Gänsefüßchen, weil schon in meiner Generation genügend Erben vorhanden sind, die selbst einen eher geringen Beitrag zum BSP geleistet haben, um es höflich auszudrücken. -
Zu Tempo 130: Hier verstehe ich Ihre Argumentation nicht. Gespalten ist unsere Gesellschaft - leider - an viel brisanteren Punkten. Freie Fahrt für freie Bürger? Jeder akzeptiert, dass zum Fahren eines Autos eine Fahrerlaubnis nötig ist - was für eine Freiheits-Einschränkung. Ich schreibe Ihnen von der A 9, beruflich unterwegs. Wissen Sie, wieviel entspannter das Fahren in unseren Nachbarländer ist? Mir sind da, zumindest westlich des Rheins, keine Diktatur-Anwandlungen bekannt.
Freundliche Grüße,. S. R.

Simon Klopstock vor grünem Gebüsch mit blauem Hemd
Antwort von
V-Partei³

Hallo Herr R.

wie schon in der Antwort kurz begründet, ist die Vermögenssteuer ein sehr komplexes System mit viel Bürokratie. Eine Erbschaftssteuer auf die genannten Vermögen ist ein anderes Pflaster und sehr viel einfacher durchzusetzen. Es geht nicht darum, Lobby Arbeit für wohlhabende Menschen zu leisten, es geht darum, eine transparente und bürokratiearme Besteuerung zu nutzen. Beispielsweise sollten Grenzen der Spitzen- und Reichensteuer herabgesetzt werden, da sie im Moment extrem hoch liegen und gleichzeitig sollte das Prinzip der Freibeträge umgekehrt werden. Im Moment gibt es nach oben hin Freigrenzen, sodass man beispielsweise den Reichensteuersatz erst zahlen muss auf jeden Euro, den man über ca. 275 000 € pro Jahr verdient, die "ersten" 275 000€ werden aber mit dem Satz darunter berechnet. Deshalb sollte es lieber von unten höhere Grenzen geben, für die man wenig bis keine Steuer zahlt und dafür die eben genannten Grenzen herabgesetzt werden. So würden kleinere Einkommen stark entlastet werden. Auch eine Finanztransaktionssteuer würde insbesondere den häufigen Transfer von großen Geldsummen treffen und somit fast alle Menschen entlasten.

Ich kann Ihre Argumentation bezüglich des Tempolimits verstehen, möchte aber ein Zeichen setzen, dass es eben nicht darum geht, dass genauso viele Autos einfach etwas langsamer fahren sondern, dass möglichst komfortable Alternativen geschaffen werden, wodurch es weniger Autoverkehr und weniger Straßen braucht. Ich finde deshalb, dass die Frage in die falsche Richtung geht und suggeriert, dass eine Tempolimit unsere Probleme lösen könnte. Ich persönlich hätte auch kein Problem mit einem Tempolimit, da ich -wenn ich denn mal Autofahre- eh nicht schneller fahre.

Ich hoffe, dass ich Ihnen weiterhelfen konnte, melden Sie sich gerne, wenn es noch Fragen/Anregungen gibt.

Mit freundlichen Grüßen

Simon Klopstock

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