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Sepp Daxenberger
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Marieluise J. •

Frage an Sepp Daxenberger von Marieluise J. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Lieber Herr Daxenberger,

seit der Sendung im Bayerischen Fernsehen vergangenen Montag wird der Auftritt vom Landesvorsitzenden der ödp, Bernhard Suttner, stark diskutiert.

Meine Frage an Sie: Stellen Sie sich vor, die Grünen wären nicht im Landtag vertreten und Sie erhalten eine Einladung zu einer Vorstellung eben der im Landtag nicht vertretenen Parteien. Sie als bodenständiger vernünftiger "Grüner" müssten nun zwischen Rechtsextremen, "Spinnern"?, Befürwortern der Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf, usw. usw. Ihr Programm vorstellen... Wie hätten Sie reagiert? Auch in Anbetracht dessen, wenn Sie eben zwischen den exotischen Parteien auftreten und am nächsten Tag die Runde (da durften die Kandidaten auch schon sitzen) schon priviligierter war?

Wie stehen Sie eigentlich zu dem Fall, dass der NPD solche Möglichlkeiten gegeben werden. Noch dazu im Bayerischen Fernsehen...???

Herzliche Grüße
M.L. Jungnickel

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Jungnickel,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Gleichstellung der Parteien. Zum Glück muß ich mir das nicht vorstellen, da wir als Bayerische Grüne eine Partei sind, die seit über 20 Jahren im Landtag ist und dort auch bewiesen hat, daß Oppositionsarbeit sehr erfolgreich sein kann. Ich habe zwar die Diskussionüber den Auftritt von Suttner noch nicht mitbekommen, aber ich wußte, daß es eine Runde der sog. kleinen Parteien und Wählergruppen geben wird. Darüber habe ich auch mit einen Redakteur des BR gesprochen. Ich habe die Meinung vertreten, daß es nichtsein kann den Nazis hier ein Forum zu geben. Der BR hat die Verantwortung an den Landeswahlleiter weitergeschoben. Alle zur Wahl zugelassenen Parteien müßten eben gleich behandelt werden. Da hat er möglicherweise recht. Ansonsten könnten sich Parteien die nicht zum Fernsehtermin eingeladen werden reinklagen, da der BR eine öffentlch- rechtliche Anstalt ist. Möglicherweise ginge es dann der Sendung genauso wie den Wahl-O-Mat des bay. Jugendrings, der ja von der ÖDP gesprengt wurde, weil diese eben bestimmte Kriterien (3%) aufgestellt haben um berücksichtigt zu werden.
Die NPD müßte verboten werden, dann haben wir dieses Problem nicht mehr. Ich denke aber, daß wir als Grüne erst gar nicht zu einer Sendung mit den Nazis hingegangen wären, weil wir grundsätzlich nicht mit den Nazis gemeinsam auftreten.

Mit freundlichen Grüßen,
Sepp Daxenberger