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Sebastian Watermeier
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Frage von Annette S. •

Frage an Sebastian Watermeier von Annette S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Watermeier!
Ich bitte um Beantwortung folgender Fragen:
Was wird dafür getan, dass die Corona Impfungen in den Hausarztpraxen anlaufen bzw. besser organisiert werden?
Wo liegen die Problemstellen und was wird dafür getan, um sie zu lösen?
Reden Sie mit Verantwortlichen in den Ländern, in denen bisher erfolgreicher (=umfassender) geimpft wird, um zu erfahren, wie der Impfprozess hier beschleunigt werden kann?
Mit freundlichen Grüßen
Annette Schwarz

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Schwarz,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Impfen und Hausärzte. Ich bin zwar kein Gesundheitspolitiker und damit nicht mit allen Details vertraut, möchte Ihnen aber gerne antworten:
Zur Zeit stellt sich die Frage nach einer Impfung durch die Hausärzte nur sehr bedingt – schlicht und einfach deshalb, weil nicht genügend Impfstoff vorhanden ist. Der Biontech – Impfstoff ist durch seine spezifischen Anforderungen Lagerung und Logistik nicht geeignet durch Hausärzte verimpft zu werden, da er bei -70Grad Celsius gelagert werden muss. Die dafür erforderliche Infrastruktur ist schlicht und einfach nicht vorhanden.
Der Impfstoff von Moderna ist zwar prinzipiell besser für eine Lagerung durch Hausärzte geeignet – hier fehlt es aber an den dafür erforderlichen Mengen, die auch in kürzerer Zeit nicht bereitgestellt werden können.
Durch die Aussetzung des Astrazeneca – Impfstoffs, der beide Voraussetzungen für eine Verimpfung durch Hausärzte am besten erfüllt, also Lagerfähigkeit und Verfügbarkeit, hat sich die Lage im übrigen dramatisch verschärft.

Erst wenn genügend Impfstoff verfügbar sein wird, ist eine Impfung durch Hausärzte sinnvoll und wünschenswert. Dies sollte auch so schnell wie möglich geschehen. Ein Risiko bei der Verimpfung durch Hausärzte besteht allerdings darin, dass nicht mehr sichergestellt werden kann, dass die Priorisierung und Impfreihenfolge auch eingehalten wird. Um die vulnerablen Gruppen zu allererst zu schützen, müssen meines Erachtens dabei gewisse Kontrollmechanismen greifen.

In diesem Zusammenhang möchte ich allerdings auch darauf hinweisen, dass es die Landesregierung NRW bis heute versäumt hat, eine klare Verordnung zu erlassen, wer unter bestimmten Vorraussetzungen ebenfalls in der Priorisierung der Impfung vorgezogen werden darf. Ich denke hier zum Beispiel an Vorerkrankte, die noch nicht die 80 Jahre erreicht haben oder Pflegekräfte, die ausschließlich häusliche Pflege durchführen. Andere Bundesländer sind da wesentlich weiter. Die SPD-Landtagsfraktion arbeitet dafür, dass diese Versäumnisse abgestellt werden.

Ich hoffe, ich habe Ihnen ein wenig weiterhelfen können.

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Watermeier MdL

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