Basisdemokratische Partei Deutschland
Sascha Heuel
dieBasis
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Frage von Enzo R. •

Frage an Sascha Heuel von Enzo R. bezüglich Energie

Hallo,

1. Wie würden Sie die Netzstabilität in Deutschland gewährleistet, ohne auf Eingriffe vom Ausland angewiesen zu sein oder gezielten Stromabschaltungen?

2. Wie würden Sie verhindern, dass ein flächendeckender Blackout entsteht?

3. Welchen Energiemix würden Sie als zukunftssicher erachten? Auch im Hinblick auf
den steigenden Stromverbrauch durch die Elektrifizierung des Straßenverkehrs und dem Aspekt der Versorgungssicherheit

4. Sehen Sie bei der Elektrifizierung Unterschiede zwischen Land und Stadt?

5. Wie wollen Sie gewährleisten, dass auch niedrige Einkommen von der Subventionierung von Elektro-Fahrzeugen profitieren und in einem Wohnblock bzw. Mietshaus ihr Fahrzeug jederzeit aufladen können?

6. Welche Umweltbelastungen sehen Sie im Zusammenhang mit der Elektrifizierung in Deutschland und global? Ebenfalls, welche positiven Auswirkungen sehen Sie in diesem Zusammenhang?

7. Deutschland hat im internationalen Vergleich hohe Strompreise. Welche Möglichkeiten sehen Sie, die Strompreise stabil zu halten oder zu senken?

Regenerative Energie ist notwendig, um den Ausstoß von CO2 zu reduzieren.
Allerdings sind regenerative Energien nur gering Grundlast tauglich und stark wetterabhängig.
Für die Netzstabilität ist Deutschland zunehmend von ausländischen Stromanbietern abhängig, die Strom aus grenznahen AKWs oder Kohlekraftwerke liefern oder teilweise zu Preisen unterhalb der Erzeugungskosten abnehmen.

Ebenfalls gewinnt die Versorgungssicherheit in letzter Zeit über das Thema Blackout an Bedeutung. Vor kurzem wurde durch den Ausfall von rumänischen Kraftwerken die Versorgungssicherheit auf die Probe gestellt

Auch die Elektrifizierung des Straßenverkehrs stellt eine große Herausforderung dar.
Angefangen bei der Gewinnung von Ressourcen zu Herstellungen von Leitungen und Stromspeichern bis hin zu infrastrukturellen Maßnahmen zur Stromversorgung von Elektro Fahrzeugen und deren Entsorgung.

Danke !

Basisdemokratische Partei Deutschland
Antwort von
dieBasis

Hallo Herr Rodi,
wie ich sehe sind sie nah am Thema Energie dran. Vielen Dank für die gezielten Fragen hierzu. Zunächst muss ich ganz allgemein antworten, da die Basisdemokratische Partei, wie der Name schon sagt, auf Basisdemokratie aufbaut. D.h. die politischen Entscheidungen werden von den Menschen, die direkt oder indirekt von diesen Entscheidungen betroffen sind, entschieden und nicht allein von der Politik. Die Basisdemokratische Partei Deutschland hat die Aufgabe die notwendigen Strukturen zu schaffen, um den Menschen in Deutschland eine aktive Beteiligung an der Politik zu ermöglichen, mit dem Fernziel sich selbst überflüssig zu machen. Dazu haben wir die Basisdemokratie auf vier Säulen aufgestellt: Freiheit-Machtbegrenzung-Achtsamkeit-Schwarmintelligenz. (https://diebasis-bw.de/4-saeulen/). Zur Entscheidungsfindung nutzen wir das „Systemische Konsensieren“ (https://diebasis-partei.de/2020/08/das-systemische-konsensieren/, https://www.sk-prinzip.eu)
Dies nur als kurze Einleitung, da wir als Basisdemokraten in unserer politischen Arbeit grundsätzlich anders denken und handeln, als dies in der repräsentativen Demokratie bisher üblich ist.
Zu Ihren Fragen:
1. Wie würden Sie die Netzstabilität in Deutschland gewährleisten, ohne auf Eingriffe vom Ausland angewiesen zu sein oder gezielten Stromabschaltungen?
Ich würde versuchen so viel wie möglich auf inländische Energiegewinnung zu setzen. Damit wir zumindest eine Notversorgung in Deutschland gewährleisten könnten. Wir haben noch viel Fläche auf den Dächern frei, die mit Solarzellen ausgestattet werden könnten. Auch wenn hier das Problem der Energiespeicherung noch gelöst werden muss. Ebenso würde ich weitere alternative Energienutzungsmöglichkeiten fördern. Ich bin mir sicher, dass wir genügend kluge Köpfe in Deutschland haben, um hier neue und effizentere Ansätze zu finden, bzw. bekannte Probleme, wie die Energiespeicherung, zu lösen.
Wir von der Basisdemokratischen Partei Deutschland würden diese Frage zusammen mit den Meschen in Deutschland lösen (siehe die Säule „Schwarmintelligenz“)
2. Wie würden Sie verhindern, dass ein flächendeckender Blackout entsteht?
3. Welchen Energiemix würden Sie als zukunftssicher erachten? Auch im Hinblick auf
den steigenden Stromverbrauch durch die Elektrifizierung des Straßenverkehrs und dem Aspekt der Versorgungssicherheit?
Ich habe die beiden Fragen zusammengefasst, da sie meines Erachtens zusammenhängen. Einen Blackout können wir, nach meiner persönlichen Auffassung, nur mit einem Energiemix verhindern. So schön und erstrebenswert ich die Idee einer reinen ökologischen Energiegewinnung auch finde, wir werden das aus heutiger Sicht erst einmal nicht ad hoc erreichen können. Ich möchte nicht, vor allen der jungen Generation, die zu Recht ein großes Interesse an der Idee „Zero Emission“ hat, falsche Tatsachen vorgaukeln um die Stimmen der Erstwähler und Erstwählerinnen für dieBasis zu vereinnahmen. Wir sind noch lange nicht so weit dieses Ziel auch nur annähernd zu erreichen, es sei denn die Menschen in Deutschland wären bereit weitreichende Energieeinsparungen in Kauf zu nehmen, was ich allerdings für unrealistisch halte.
Ein weiteres, politisch unliebsames Thema gilt es in Ihrer Frage zum Energiemix zu betrachten und das ist die Frage nach dem Atommüll, der nun einmal da ist, ob es uns gefällt oder nicht. Es gibt bereits Ansätze, die auf die Wiederverwertung der Abfälle aus den Atomkraftwerken setzen. Diese würde ich auf jeden Fall prüfen wollen, da ein möglichst sicheres und effektives Verfahren zur Reduzierung des atomaren Abfalls das energetische Potential hat die Atomkraftwerke zu ersetzen. Möglicherweise ist die Reduktion der atomaren Abfälle durch Wiederverwertung auch ökologisch? Hier ein Beispiel, pro: https://dual-fluid.com und contra: https://www.ausgestrahlt.de/blog/2019/10/03/dual-myth-reaktor-das-illusionskraftwerk/ ein schwieriges Thema um das wir aber nicht drum herum kommen werden.
Fazit, ein Ausstieg aus der Atomenergie würde ich mir sehr wünschen, besser gestern als morgen, jedoch werden wir das nicht können. Aber alles andere ist aus heutiger Sicht ein Vorspielen falscher Tatsachen. Deshalb würde ich in beide Richtungen schauen und mich vom hehren Ziel einer Zukunft mit Zero Emission leiten lassen.
Dies ist meine persönliche Meinung. Andere Kandidaten und Kandidatinnen aus meiner Partei sehen das möglicherweise ganz anders. Wir sind eine Wertegemeinschaft, die von unten nach oben aufgebaut ist und nicht, wie meist üblich, von oben nach unten diktiert wird. Unterschiedliche Meinungen garantieren einen breiten Diskurs um eine gangbare Lösung zu finden.
4. Sehen Sie bei der Elektrifizierung Unterschiede zwischen Land und Stadt?
Ja, Stadt und Land sind nur bedingt vergleichbar. Allerdings würde ich die Elektrifizierung nicht ohne die Menschen in Stadt und Land durchführen. Hier gibt es starke konträre Standpunkte, die mit Sicherheit nicht so schnell konsensiert werden können. Da die Elektrifizierung aber nur gelingen kann, wenn sie von den Menschen auch mit getragen wird, würde ich die notwendige Zeit in diese Konsensierung stecken. Diese Zeit haben wir, da sich die angepriesene Technologie, die wir zur Elektrifizierung benötigen, bei näherem Hinsehen als unzureichend entpuppt und ohnehin noch weiter entwickelt werden muss.
5. Wie wollen Sie gewährleisten, dass auch niedrige Einkommen von der Subventionierung von Elektro-Fahrzeugen profitieren und in einem Wohnblock bzw. Mietshaus ihr Fahrzeug jederzeit aufladen können?
Zum Einen haben wir bereits eine Förderung von Elektrofahrzeugen, die Frage ist wie sinnvoll diese ist und ob diese auch von den Menschen angenommen wird. Zum Anderen waren diese Fahrzeuge auch recht teuer. Jetzt werden diese Fahrzeuge im Laufe ihrer Entwicklung immer erschwinglicher. In wie weit eine Förderung, z.B. zinslosen Darlehen über die KFW oder ähnliches sinnvoll ist, bzw, überhaupt von den Menschen mit geringen Einkommen genutzt werden würde, müssten wir direkt mit den Betroffenen erarbeiten. Ich glaube nicht, dass wir eine sinnvolle und gangbare Lösung finden können, wenn wir nicht die Betroffenen direkt befragen, um von deren Blickwinkel aus diese Frage zu beleuchten.
6. Welche Umweltbelastungen sehen Sie im Zusammenhang mit der Elektrifizierung in Deutschland und global? Ebenfalls, welche positiven Auswirkungen sehen Sie in diesem Zusammenhang?
Die größte Umweltbelastung werden wir durch die Energiespeicher erzeugen. Im Moment ist mir keine Technologie bekannt, die eine wenigstens weitgehende Wiederverwertung garantieren kann. Die wiederaufladbaren Energiespeicher sind ein Fortschritt, verzögern das Problem aber, da auch diese letztlich als Sondermüll enden werden. Hinzu kommt der hohe Energiebedarf, den wir aus heutiger Sicht nicht mit regenerativer Energiegewinnung allein erzeugen können. Die positiven Auswirkungen könnten sein, dass wir durch diese Erfahrungen, die wir zwangsläufig machen werden, auf neue Ideen zur effizienteren und sauberen Energienutzung der vorhanden Technologien kommen werden.
7. Deutschland hat im internationalen Vergleich hohe Strompreise. Welche Möglichkeiten sehen Sie, die Strompreise stabil zu halten oder zu senken?
Im Grunde ist die Frage indirekt schon beantwortet worden. Ein Energiemix vorwiegend aus eigener Produktion und die Nutzung der Dächer durch Solaranlagen, sowie die Förderung neuer Ideen zur effektiveren, am liebsten ökologischer, Energiegewinnung. So könnten die Strompreise mindestens stabil gehalten werden.
An dieser Stelle möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass ich mich als Basisdemokrat gerne mit Vorschlägen und Ideen am öffentlichen Diskurs beteilige. Entscheidungen werden wir als Partei nicht alleine fällen, sondern immer mit den Menschen zusammen, die von diesen Entscheidungen direkt oder indirekt betroffen sind. Der Wunsch nach mehr Mitsprachemöglichkeit und eben auch Basisdemokratie lebt schon lange in vielen Menschen. Basisdemokratie ist für uns alle neu und ungewohnt, ich bin gespannt ob unsere junge Partei nach der Landtagswahl plötzlich „Sonstige“ heißen wird oder dieBasis. Insofern hoffe ich, dass Sie neben dem immer wieder auftauchenden „Das müssen wir konsensieren“ in meinen Antworten auch Konkretes für sich finden konnten.