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Sahra Wagenknecht
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Frage von Holm G. •

Frage an Sahra Wagenknecht von Holm G. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Wie geht man mit Russland um? Distanzieren, ignorieren oder integrieren (NATO, EU, ...)?
Wirtschaftlich regelt das der Markt. Aber politisch? Ihre Meinung interessiert mich.

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Sehr geehrter Herr G.

ich halte es für grundfalsch, wie die Bundesregierung eine Strategie der Verhärtung, Sanktionierung und Eskalation gegenüber Russland betreibt, die nur den USA nützt und unseren Interessen schadet. Das rohstoffreiche Russland ist als Handelspartner für die deutsche Wirtschaft von großer strategischer Bedeutung.

Noch wichtiger ist für uns das Interesse, in Europa den Frieden zu sichern. Und das geht nur mit Russland und nicht gegen Russland. Als Deutsche haben wir eine besondere Beziehung zu Russland, die wir hochschätzen sollten, nachdem im Zweiten Weltkrieg durch das verbrecherische NS-Regime ein Vernichtungsfeldzug gegen die Sowjetunion geführt wurde, dem 27 Millionen Menschen zum Opfer fielen. Die guten Beziehungen, die danach zwischen den beiden Ländern wieder aufgebaut worden sind und die jetzt immer mehr in Frage gestellt werden, dürfen wir nicht aufs Spiel setzen. Im Parteiprogramm der LINKEN steht, dass wir anstatt der NATO ein Friedensbündnis anstreben, das Russland mit einbezieht. Ich halte dies für eine wichtige und richtige Forderung. Gute Beziehungen mit Russland sind von großer Bedeutung für uns – in wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Hinsicht. Umso problematischer finde ich den Kurs, vor allem der Grünen, der auf Konfrontation statt Dialog und Verständigung setzt.

Mit freundlichen Grüßen

Sahra Wagenknecht

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