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Frage von Winfried K. •

Frage an Rüdiger Kruse von Winfried K. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Herr Kruse,

mit starken Befremden habe ich gehört das die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im Niendorfer Gehege ein 4-5 geschossiges Hotel, Verwaltungs- und Museumsgebäude errichten wollen. Es ist mir unverständlich, das ausgerechnet eine Schutzgemeinschaft innerhalb dieses Waldes ein Waldmuseum mit Café und Hotel etc. errichten will, womit zusätzliche Verkehrsbelastung in das Niendorfer Gehege gezogen wird. Zudem ist das Niendorfer Gehege als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, in dem Bauverbot herrscht. Generell muss doch jeder Präzedenzfall von vorn herein ausgeschlossen werden, der dazu führen könnte das Niendorfer Gehege scheibchenweise in Bauland umzuwandeln. Kein Naturschutzverband kann sich damit einverstanden erklären. In ähnlichen Worten formulierte es ja auch vor kurzen schon der Botanischen Verein zu Hamburg e.V. in einer Presseerklärung.

Ich befürchte, das mit diesem Vorhaben nicht nur eine nachhaltige Umwandlung eines Teiles des Waldes erfolgt, sondern das auch der gesamte Naturschutzgedanke in Eimsbüttel damit in Misskredit gezogen wird.

Deshalb bitte ich gerade sie als Fachsprecher für nachhaltige Entwicklung der CDU- Bürgerschaftsfraktion, als Vorsitzender der Niendorfer CDU und als Geschäftsführer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald diesem Vorhaben Einhalt zu gebieten und sich für den Erhalt der Hamburger Waldflächen weiterhin einzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Winfried Kölsch

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Kölsch,

Um gleich vorneweg den Druck aus dem Kessel zu nehmen: Es ist kein Hotel im Niendorfer Gehege geplant.
Bei dem Bauvorhaben der SDW geht es um ein Haus des Waldes, ein Gebäude das über den Wald informiert, das insbesondere auch von Kindern und Jugendlichen genutzt werden soll und das mit Ausstellung und Seminaren Umweltbildung mitten in der Großstadt anbietet. Die SDW arbeitet seit Jahren erfolgreich im Bereich der Umweltbildung. Allein zu den WaldSpielen kommen jährlich rund 7000 Kinder. Nur was wir kennen, schützen wir. Ein Haus des Waldes informiert über den Wald, regt zum Erleben des Waldes an und vertieft die Kenntnisse über die Natur und -gerade am Beispiel Wald- die Nachhaltigkeit. Die Lage des geplanten Haus des Waldes ist ideal, insbesondere wegen der guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Schulklassen, die mit der U-Bahn oder dem Bus kommen, müssen nur eine Ampel queren und sind dann nach einem kurzen Fußweg am Ziel.
Das Gebäude liegt an einer vielbefahrenen Verbindungsstraße, ein großer Parkplatz liegt direkt gegenüber. Es grenzt an den großen und viel frequentierten Spielplatz an. Dieser Platz wurde gemeinsam mit den fachlich zuständigen Mitarbeitern im Bezirk und den Fachbehörden ausgewählt. Die Fragen des Landschaftsschutzes sind dabei selbstverständlich berücksichtigt worden. Ein Haus des Waldes ist aufgrund seines inhaltlichen Bezuges zum Wald und der öffentlichen Nutzung - anders als private Bauten- genehmigungsfähig. Das Niendorfer Gehege ist ein Erholungswald, kein Naturschutzgebiet. Aber selbst in den Naturschutzgebieten gibt es Informationshäuser und keiner käme auf die Idee, dass diese dem Naturschutz schaden.

Ich würde Sie gern einmal vor Ort über das Projekt informieren. Falls bei Ihnen Interesse besteht, setzen Sie sich bitte mit mir in Verbindung.

Beste Grüße

Rüdiger Kruse