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Peter Hettlich
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Frage von Michael H. •

Frage an Peter Hettlich von Michael H. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Herr Hettlich,

Warum bleibt die Gesetzesvorlage zur Energieverordnung so weit hinter den technischen Möglichkeiten zurück?

Nachdem ich bisher beim Peditionsausschuß, beim Bundeskanzleramt sowie bei der CDU Sachsen erfolglos gegen die neue geplante Gesetzgebung zur Energiewirtschaft intervenierte, versuche ich jetzt auf diesem Weg eine Verbesserung der Gesetzgebung zu erreichen.

Nach den Planungen der Bundesregierung sollen alle neu zu errichtenden Einfamilienhäuser verpflichtend nur mit 15 % regenerativen Energieen betrieben werden! Dieser geringer regenerativer Prozentsatz lässt mich an der Ernsthaftigkeit der Klimadiskussion zweifeln. Es ist bereits aktueller Stand der Technik, dass ohne erheblichen Mehraufwand PLUS - oder NULLENERGIEHÄUSER gebaut werden können. Diese Hauskonzepte erzeugen mehr als 100 % ihres Energiehaushaltes rein regenerativ selbst und nutzen das Netz nur als Speicher !!!
Ich bitte Sie sich in Ihrer Funktion dafür einzusetzen, dass die aktuelle Gesetzesvorbereitung nicht Lichtjahre hinter dem aktuellen Stand der Technik zurück bleibt.

Für weiter Informationen stehe ich sehr gern zur Verfügung.

Deutschland könnte mit Ihrer Unterstützung tatsächlich zumindest im Sektor der Einfamilienhäuser zum NULLENERGIEVERBRAUCH geführt werden und auch hier eine führende Rolle einnehmen.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Hoffmann

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

mit Ihren Forderungen laufen Sie bei mir offene Türen ein, denn ich stimme mit Ihnen absolut überein, daß auch die anstehende erneute Novellierung der EnEV (2009) weit unter den Möglichkeiten bleibt. Es bleibt auch noch die Feststellung, daß erst zum 01.01.2008 die letzte novellierte EnEV (2008) in Kraft tritt, die dann bereits zum 01.01.2009 erneut novelliert werden soll.
Die Chancen, bereits mit der alten EnEV einen mutigen Schritt nach vorne zu tun, wurden bereits im Vorfeld vertan. Und viel Zeit wurde dadurch verloren.
Bei der Frage, ob der Königsweg tatsächlich bei Plus- oder Nullenergie- häusern zu finden ist, bin ich deutlich skeptischer als Sie. Für den Neubaubereich könnten sie durchaus Lösungen darstellen, allerdings haben wir die größten Probleme im Bestand bei den Wohngebäude und im Nichtwohngebäudebereich. Hier stehen wir erst einmal vor der Aufgabe den Energiebedarf von 300-400 kWh/m2*a auf 100 kWh/m2*a oder niedriger zu bringen. Hier wird in den kommenden Jahren die "Schlacht" im Klimaschutz am Bau geschlagen werden müssen.

Mit herzlichen Grüßen

Peter Hettlich