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Paula Piechotta
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Thomas L. •

Sehr geehrte Frau Dr. Piechotta ! Warum sind sie so daran interessiert, eine flächendeckende konzernunabhängige Medikamentenversorgung durch konzernunabhängige Apotheken zu torpedieren?

In der Landwirtschaft verfechten die Grünen aus guten Gründen ja gerade den Ansatz selbstständige konzernunabhängige Betriebe zu stärken, hier auf einmal genau das Gegenteil. Ihre Bestrebungen führen zu massiven Problemen für die ländlichen Regionen, Dramatisch ansteigende Lieferverkehre etc. . Das Verschwinden schon tausender Apotheken belegt für jeden die wirtschaftliche Realität, da helfen auch keine Tricks im BGM (Geschwurbel mit Umsätzen statt der Erträge) mehr, um das zu vertuschen. Wenn sich die Grünen wie schon lange klar hervorgetreten als Feinde der nicht konzerngebunden Apotheken hervortun möchten, wäre es wenigsten gut, den Grund zu erfahren.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr L.,

Vielen Dank für Ihre Anfrage.

Apothekerinnen und Apotheker haben wie alle anderen Berufsgruppen im Gesundheitswesen in den vergangenen Jahren zentrale Aufgaben in schwierigen Situationen übernommen – ob in der Pandemie oder in Zeiten von wiederkehrenden Lieferengpässen. Mit ihrem großen Einsatz entlasten Apotheken täglich die Arztpraxen und Notaufnahmen und das mit hohem Aufwand. Dafür möchten wir Ihnen und den vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Apotheken im Land danken.

Wie auch in anderen Bereichen des Gesundheitswesens ist die Situation im ländlichen Raum eine ganz andere als in der Stadt: Während wir in den Städten weiterhin eine sehr hohe Apothekendichte sehen, sind Apotheken im ländlichen Raum vor allem dann bedroht, wenn die Hausarztpraxis vor Ort schließt. Außerdem sind größere Apotheken insgesamt wirtschaftlicher zu betreiben als kleinere, weswegen der Trend zu größeren Apotheken anhält. Wichtig ist es deswegen, im ländlichen Raum versorgungsrelevante Apotheken zielgerichtet zu unterstützen.

Mit dem Lieferengpass-Gesetz verfolgen wir das Ziel, unnötigen bürokratischen Mehraufwand für Apotheken abzubauen und die Handhabung von Lieferengpässen stark zu vereinfachen. Gleichzeitig erhöhen wir u.a. die Bevorratung von Medikamenten und stärken die Anreize für stabilere Lieferketten, um auch so die Lieferengpässe zu minimieren und damit auch den Aufwand für die Apotheken zu reduzieren.

 

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