Portrait von Patrick Meyer
Patrick Meyer
Die PARTEI
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Frage von Julia R. •

Was würden Sie in den Kitas verändern? Für Kinder und Mitarbeitende? Was brauchen Kitas um Ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag gerecht werden zu können?

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Antwort von
Die PARTEI

Zunächst einmal Danke für diese Frage, die in ihrer Relevanz kaum größer für die Existenz unseres wunderbaren Bundeslandes Nordrhein-Westfalen sein könnte.

Ich versuche, trotz aller Komplexität, adäquate Antworten auf Ihre Frage zu geben.

"Bildung ist wichtig", "Kinder sind die Zukunft" - gängige Sprüche, die man von Wahlkämpfen und Wahlplakaten unseriöser Parteien und PolitikX kennt. Wir wären nicht die sehr gute Partei die PARTEI, wenn wir nicht auch wichtige Wahlwerbung mit Kindern und Bildung machen würden. "Denkt doch mal an die Kinder" ist z.B. auf einem unserer Wahlplakate zu lesen. 

Kinder haben keine Lobby, Erzieher:innen haben keine Lobby - geben Sie sich da keiner Illusion hin, das ist ein Fakt, der sich ganz einfach belegen lässt. Sie erinnern sich an die eingangs erwähnten Schlagworte? Würden diese bedeutungschwangeren Worte tatsächlich ihren Inhalt gebären, bräuchten wir uns weder um Fachkräftemangel in Kindertageseinrichtungen noch um die daraus resultierende Bildungsqualität Sorgen machen. Ebenfalls müssten wir uns dann nicht darum sorgen, ob wir demnächst eher Gruppen schließen müssten, anstelle das Bildungsangebot weiter auszubauen. 

Kommen Sie auch gerade ins Grübeln? - Ich schon längst nicht mehr.

Das geflissentliche Leugnen der unseriösen anderen Parteien (die unter anderem das fürchterliche Kinderbildungsgesetz NRW beschlossen und durchgedrückt haben) größerer, die Gesellschaft bedrohende Umstände hat System und Methode:

  • Corona-Krise: Gibt es nicht!", "Nee!", "Ach was, nie was von gehört!", "Unser Experte sagt was anderes", "Aber die Küchen-Bauern!"

Es gibt hier wissenschaftlichen Studien und Empfehlung, vorrangig sei hier das Robert-Koch-Institut, das Paul-Ehrlich-Institut, sowie die Leopoldina genannt, die seitens der Politik nicht umgesetzt worden sind, Beispiele zu finden in der Bildungspolitik vorschulischer und schulischer Bereich, um Bildung sicher zu gestalten.

  • Die Klimakrise: "Gibt es nicht!", "Nee!", "Ach was, nie was von gehört!"

Übrigens wissenschaftlich untersucht und bekannt seit den 1980er Jahren.

  • Pflegekrise:  "Klatschen reicht!" und vlt. ne Packung Danke-Schokolade

Wissenschaftlich auch schon seit Jahren messbar.

  • Bildungskrise: "Haben wir doch nicht, alles super, wenn eine Fachkraft auf bis zu 25 Kinder im Regelfall und ab und an auch mal auf bis zu 40 alleine aufpassen kann, weil die Auszubildende ja noch mit dabei ist und Bildung funktioniert dann halt auch noch ganz super!"

Wissenschaftlich auch schon seit Jahren messbar und vor allem durch Studien der Böckler-Stiftung belegt, dass die frühkindliche Bildung den Bach runter geht und wir einen Fachkräftemangel haben werden, der in den nächsten Jahren deutlich über eine halbe Million liegen wird. Hier wird übrigens nicht mal geklatscht - keine Pointe!

Natürlich haben Sie mich gefragt, weil Sie ihre Hoffnungen in mich setzen, doch ich bin nicht da um Fragen zu beantworten, die Sozialverbände, Gewerkschaften und Wissenschaftler seit Jahren beantwortet haben.

Es ist eigentlich kinderleicht - "Hört doch mal auf die Wissenschaft!"

Wir könnten natürlich auch noch das Fass mit dem Thema geschlechtergerechte Bezahlung, Rollenbilder in der modernen Welt (obacht €dU, hier könntest du was lernen) etc. aufmachen, aber das sprengt nun wirklich den Rahmen.

Aber ein kleiner Abschweif sei mir zum Ende noch gestattet:

Zur Zeit finden Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst statt, die seitens der Arbeitgeberseite mit tollen Angeboten wie: "Massage in der Mittagspause" oder "Lässt uns doch den Mindestfachkraftschlüssel einfach reduzieren, dann haben wir kein Fachkraftproblem mehr!" angegangen werden. Spätestens hier sollte jedeX klar sein, dass bisherige Politik es genau so ernst mit der Bildungskrise meint, wie mit den anderen oben aufgeführten Krisen

Ich verspreche, dass ich mich zumindest für Applaus und Danke-Schokolade für Erzieher:innen einsetze und jeder Kindertageseinrichtung, die mich zu sich einlädt, ebendies spenden werde!

Auf jeden Fall braucht es mehr Schaukeln für Mitarbeitende und Kinder, den Schaukeln lässt einen all das vergessen!

Ob dieses oder ein anderes Problem, seien Sie versichert, dass wir mit Sachverstand, Mut und Augenmaß an gangbaren Lösungen arbeiten.

Mit freundlichen Grüßen

Patrick Meyer

Ihr Landtagskandidat für Dortmund III

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