Frage von Dirk M. •

Zu meiner vorherigen Frage - Wie ist es möglich, dass jemand Geld mit Umweltzerstörung verdient - und das nicht zu knapp - und sich dann aber als Umweltschützer versucht darzustellen? Sehen sie darin keinen Widerspruch?

Sehr geehrte Frau Nick,

ihre Antwort ging leider vollkommen an meiner Frage vorbei und ich sehe mich deswegen als Umweltschützer und jemand der gegen den Klimawandel kämpft genötigt meine Frage erneut zu stellen, denn Klimawandel gibt es nicht nur vor der eigenen Haustür. Der Amazonas ist die grüne Lunge der Welt, und ihre Antwort erscheint mir eher ähnlich der Taktik wie sie Alice Weidel sich zu eigen nimmt, wenn es um ihre Familienpolitik geht die diametral gegensätzlich ist zu ihrer eigenen Lebensweise. Ein Pazifist kauft auch keine Aktien eines Rüstungskonzerns.

Wie ist es möglich, dass jemand Geld mit Umweltzerstörung verdient - und das nicht zu knapp - und sich dann aber als Umweltschützer versucht darzustellen? Sehen sie darin keinen Widerspruch?

Wann wollen sie diese Beteiligungen abstossen?

Portrait von Ophelia Nick
Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sehr geehrter Herr M.,

vielen Dank für Ihre Nachfrage. Als Person, die sich aktiv für Umwelt- und Klimaschutz einsetzt, bin ich mir der Verantwortung bewusst, die mit der Herkunft aus einem traditionsreichen Industrieunternehmen einhergeht – insbesondere, wenn es um ökologische Fragen geht. Gerade deshalb engagiere ich mich politisch: um Veränderung dort mitzugestalten, wo sie dringend notwendig ist – auch in etablierten Strukturen.

Es ist richtig, dass in der Geschichte eines 150 Jahre alten Maschinenbauunternehmens nicht alles gut verlaufen ist. Aber heute geht es darum, wie wir Dinge besser machen. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte erzielt – zum Beispiel bei der umweltfreundlicheren Wasserkraft, der ressourcenschonenderen Papierproduktion und bei CO₂-effizienten Antriebssystemen. Das ist kein Widerspruch zum Umweltschutz, sondern ein Beitrag dazu.

Um Interessenkonflikte zu vermeiden, habe ich meine operative Verantwortung im Unternehmen bereits weitgehend abgegeben. Als Abgeordnete konzentriere ich mich voll auf meine parlamentarische Arbeit – insbesondere in den Bereichen Landwirtschaft, Ernährung und gesundes Leben. Ich bin überzeugt: Verantwortung heißt nicht, sich von der Herkunft zu distanzieren, sondern sie konstruktiv weiterzuentwickeln – für echten Wandel.

Mit freundlichen Grüßen,

Ophelia Nick

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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN