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Oliver Krischer
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Frage von Holger G. •

Frage an Oliver Krischer von Holger G. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Krischer,

einem Bericht bei "Arte" war zu entnehmen, dass China sich bereits über 80% der Rechte an der Produktion der "seltenen Erden" gesichert hat. Wie wollen Sie die Produktion von Baterien sicherstellen ohne sich in die totale Abhängigkeit von China zu begeben.

Dem Bericht war zudem zu entnehmen, dass bei dem Abbau menschenunwürdige Bedingungen bestehen. Ohne diese "Grundstoffe" geht es bei der E-Mobiltät aber nicht. Wie wollen Sie aus dieser aus meiner Sicht nicht lösbare Konfliktsituation herauskommen?

Mit freundlichen Grüßen

Holger Grube

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Grube,

vielen Dank für Ihre Nachricht! M.E. ist der arte Bericht nicht sehr hilfreich, weil er mit veralteten Zahlen und Einschätzungen arbeitet + fragwürdige Experten zu Wort kommen lässt. Hier finden Sie eine Einordnung zum dem arte Bericht: https://nextmove.de/beitrag/umweltsuender-e-auto-replik/

Genauso wie in Verbrenner-Autos werden auch in E-Autos Rohstoffe eingesetzt, die unter problematischen Bedingungen abgebaut werden. Damit produzierende Unternehmen dem Schutz von Umwelt und Menschenrechten nachkommen, braucht es darum ein wirksames Lieferkettengesetz (weitere Informationen finden Sie hier: https://www.gruene-bundestag.de/themen/entwicklungszusammenarbeit/menschenrechte-und-umwelt-verbindlich-schuetzen).

Der Ressourceneinsatz für E-Autos wird zudem zunehmend besser: Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass eine Substitution der kritischen Rohstoffe Graphit und Kobalt durch nachhaltigere Lösungen bereits im Gange ist. Es gibt weltweit wachsende Anstrengungen, auch das Leichtmetall Lithium durch besser verfügbare und nachhaltigere Elemente zu ersetzen wie z.B. Natrium, Magnesium, Calcium, Aluminium oder Zink (sog. „Post-Lithium Systeme“). Diese wird sich voraussichtlich in den nächsten Jahren fortsetzen bzw. beschleunigen. Schon heute sinkt der Anteil des bedenklichen Kobalts, manche Hersteller wollen bald ganz darauf verzichten. Auch Recyclingverfahren funktionieren bereits gut, es braucht aber strengere Vorgaben, damit mehr Akkus recycelt werden. Und:

Falls Sie ein Interesse daran haben, weitere Informationen zu den aktuellen und zukünftigen Entwicklungen beim Ressourcenbedarf von Elektrofahrzeugen zu erhalten, können Sie sich gerne per Mail an oliver.krischer@bundestag.de direkt an mein Büro wenden.

Mit freundlichen Grüßen

Oliver Krischer