Portrait von Oliver Jörg
Oliver Jörg
CSU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Oliver Jörg zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Benjamin K. •

Frage an Oliver Jörg von Benjamin K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Jörg,

der sogenannte „Marsch durch die Institutionen“ der 68er Generation ist meiner Ansicht nach eine der erfolgreichsten revolutionären Akte mit enormen Auswirkungen gerade für die aktuelle Politik. Vieles, was damals nur Programm war, ist heute Wirklichkeit geworden. So zum Beispiel die Diskreditierung der „traditionellen“ Familie.

So schrieb schon 1970 der an der Universität Oldenburg tätige 68er-Pädagogik-Professor Hans-Jochen Gamm:

„Wir brauchen die sexuelle Stimulierung der Schüler, um die sozialistische Umstrukturierung der Gesellschaft durchzuführen und den Autoritätsgehorsam einschließlich der Kindesliebe zu den Eltern gründlich zu beseitigen.“

Heute sitzt die 68er Generation (und ihre Adepten) an den Schalthebeln der Macht. Gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk wurde unterwandert und zum Sprachrohr der 68er Ideologie umgeformt.

Entsprechend sieht das Fernsehprogramm der Landesrundfunkanstalten aus. „Fickt euch!“ heißen dort die Sendungen für die Jugendlichen und Kinder: „ Einmal die Woche erzählt Kristina […], wie vielfältig Sex sein kann, spricht Themen an, die man vielleicht nicht mit Freunden und Familie besprechen möchte und geht auf die Fragen ihrer Nutzer ein. »Fuck.TEN« fasst die zehn wichtigsten Fakten aus »Fickt euch!« zusammen.“

Als Vater von vier Kindern fände ich es daher wünschenswert, wenn die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zukünftig dem Pay-TV-Prinzip folgen würde. Das Programm der ARD und ZDF würde dann nur noch verschlüsselt ausgestrahlt. Nur wer wirklich Sendungen wie „Fickt euch!“ konsumieren möchte, muss dafür zahlen. An Hartz IV Empfänger könnten kostenlose Fernsehgutscheine ausgeteilt werden.

Wie stehen Sie als CSU-Politiker zu meinem Vorschlag, das Beitragsmodell des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in ein Pay-TV-Modell umzuwandeln? Glauben Sie nicht auch, dies würde die Position des Bürgers gegenüber den familienfeindlichen, öffentlich-rechtlichen Medien stärken?

Beste Grüße!

Portrait von Oliver Jörg
Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Kaiser,

vielen Dank für Ihren Vorschlag, zu dem ich gerne Stellung nehme. Vorab kurz zum neuen Angebot von ARD und ZDF für die Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen: die Sendungen, zu denen auch das Aufklärungsformat mit dem provokanten Titel zählen, sind online verfügbar, über die Homepage von funk oder Drittplattformen (im klassischen Fernsehprogramm also nicht).

Nun zu Ihrem Vorschlag: ARD und ZDF nur noch verschlüsselt auszustrahlen, würde die Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bedeuten. Gemäß seinem Kultur- und Bildungsauftrag ist es gerade Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die gesamte Bandbreite gesellschaftlichen Lebens und die kulturelle Vielfalt widerzuspiegeln, sich an alle zu richten und für alle frei zugänglich zu sein. Zu diesem Auftrag und dieser Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks stehe ich auch. Selbstverständlich gilt es, diesen Auftrag kritisch zu begleiten und zu hinterfragen, in welchem Umfang, in welchen Medien oder mit welchen Inhalten öffentlich-rechtlicher Rundfunk stattfindet. Das gilt natürlich gerade auch für das Jugendangebot von ARD und ZDF.

Insoweit danke ich für Ihre kritische Auseinandersetzung mit dem Format und verbleibe
mit freundlichen Grüßen

Oliver Jörg, MdL