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Frage von Jannis K. •

Frage an Norbert Barthle von Jannis K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Barthle,

im Mitteilungsmagazin des CDU-Kreisverband Ostalb vom Juli/August 2015 (Ausgabe 4) bekennen Sie sich zur „positive(n) Diskriminierung“ (Zeile 65/66) gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ( file:///C:/Users/JannisLeon1993/Downloads/cduintern20150708%20(1).pdf ). So stelle für Ihre Person eine Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau die vom Grundgesetz geschützte Keimzelle einer Gesellschaft dar (vgl. Z. 33-39). Ihre Ausführungen legen den Schluss nahe, dass sie als entscheidendes Distinktionsmerkmal die vermeintlich fehlende Reproduktionsfähigkeit gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ansehen.

Ungeachtet der Tatsache, dass sich ein solche Passage in unserem Grundgesetz nicht finden lässt (Täuschung oder Unkenntnis?); ungeachtet der Tatsache, dass Sie mit Ihrer Gleichsetzung von Ehe und Familie, die Lebensrealität und das Familiendasein von Hundertausenden Kindern in Patchworkkonstellationen, Alleinerziehender oder Regenbogenfamilien nicht anerkennen, bitte ich u.a. um Stellungnahme zu folgenden Fragen:

Wie rechtfertigen Sie die Heirat zweier nicht fruchtbarer heterosexueller Erwachsener vor dem Hintergrund Ihrer Argumentation? Ist eine Ehe zwischen zwei heterosexuellen Menschen nach dem Eintritt der Frau in die Postmenopause und bisheriger Kinderlosigkeit automatisch in eine eingetragene Lebenspartnerschaft umzuwandeln? Ist bei einer heterosexuellen Frau nach Schließen ihres biologischen Fensters noch ein Eheschluss zu rechtfertigen, lebt eine kinderlose Frau Merkel nach Ihrer Denke in einer sinistren Scheinehe?

Mit freundlichen Grüßen

Jannis Knop, Student und zukünftige Keimzelle dieser Gesellschaft

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Knop,

vielen Dank für Ihre eMail.
Anders als Sie schreiben, habe ich in dem von Ihnen genannten Beitrag die "positive Diskriminierung" heterosexueller Partnerschaften befürwortet, da Sie die Keimzelle unseres Staates waren, sind und bleiben. Wenn Sie meinen Beitrag komplett gelesen hätten, wüssten Sie, daß ich die "Lebensrealität und das Familiendasein von Hundertausenden Kindern in Patchworkkonstellationen, Alleinerziehender oder Regenbogenfamilien" sogar ausdrücklich anerkannt habe und Ungleichbehandlungen im Familien-, Erb- oder Steuerrecht abgelehnt habe.
Gleichwohl halte ich an meiner Haltung fest, daß die Ehe von Mann und Frau besonderer Förderung bedarf und auch verdient. Dabei hilft Ihre rein biologistische Sicht nicht weiter.

Mit freundlichen Grüßen nach Köln

Norbert Barthle