Dr. Preusch, Michael
Michael Preusch
CDU
100 %
12 / 12 Fragen beantwortet
Zum Profil
Frage von Michael J. •

Palantir in BaWü: Können Sie mir erklären, warum Ihr Innenminister uns allen Software von Palantir zumutet?

Hallo Herr Preusch,

können Sie mir erklären, warum Ihr Innenminister uns allen Software von Palantir zumutet?
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/palantir-baden-wuerttemberg-100.html

Ich muss gestehen, die Vorstellung, dass wir mit unserem Geld diejenigen fördern, die uns aktuell in großem Maßstab erpressen ist mir echt zu wieder.

Sieht so Ihre Vorstellung von digitaler Souveränität aus? Insbesondere wenn diese Software für unsere Polizei so wichtig ist, ist es ja nur umso unverständlicher, dass wir unsere Sicherheit mit diesem Einkauf in die Hände von Palantir legen.

Mit freundlichen Grüßen
Michael J.

Dr. Preusch, Michael
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr J.,

besten Dank für Ihre Frage und die von Ihnen geäußerte Kritik. Völlig zurecht erwarten Sie, dass sich die Bürgerinnen und Bürger darauf verlassen können, dass im Umgang mit personenbezogenen Daten höchste Sorgfalt oberstes Gebot ist und jegliche missbräuchliche Verwendung ausgeschlossen wird. Von dieser Maßgabe lässt sich die CDU gerade und insbesondere auch bei der polizeilichen Ermittlungsarbeit zur Verbrechensbekämpfung und Gefahrenabwehr und der Verwendung der hierfür erforderlichen Werkzeuge leiten.

Aktuell ist es leider so, dass es keine mit der Palantir-Software vergleichbare Analyse-Software auf dem europäischen Markt gibt, mit der größte Datenmengen unterschiedlichster Herkunft, in Höchstgeschwindigkeit zusammengeführt, ausgelesen und ausgewertet werden können. Der Einsatz dieser Software und der Zugriff auf sie unterliegen strengsten gesetzlichen Vorgaben des Datenschutzes und der richterlichen Kontrolle. Wenngleich es selbstverständlich wünschenswert wäre, wenn wir auf eine europäische Technologie zurückgreifen könnten, heißt dies aber im Umkehrschluss nicht, dass mit dem Vertragsabschluss, unsere Sicherheit in die Hände von Palantir gelegt wird. Gleichwohl aber bleibt die Entwicklung eines europäischen Äquivalents weiter eine wichtige Aufgabe.

Mit besten Grüßen

Dr. Michael Preusch MdL

Was möchten Sie wissen von:
Dr. Preusch, Michael
Michael Preusch
CDU