Der Rothirsch sollte überall in BW leben können, nicht nur in kleinen, voneinander getrennten Gebieten. Wie sehen Sie und Ihre Partei die Perspektive, solche freien Lebensräume zu sichern?

Sehr geehrter Herr H.

besten Dank für Ihre Zuschrift.

Es ist klar, dass wir angesichts der dramatischen genetischen Verarmung beim Rotwild nicht am Status quo festhalten dürfen. Stattdessen braucht es Maßnahmen für eine bessere Vernetzung der Teilpopulationen im Land, ohne dabei die Ziele des Waldumbaus aus dem Blick zu verlieren. Neben der Schonung junger Hirsche auf der Wanderung ist hier vor allem die gezielte Vernetzung durch die Schaffung von Verbindungskorridoren z. B. durch den Bau von Grünbrücken eine wichtige erste Maßnahme.

Deshalb begrüße ich, dass unser Spitzenkandidat Manuel Hagel, der wie ich selbst Jäger ist, angekündigt hat, das Abschussgebot für wandernde Hirsche im Falle seiner Wahl aufzuheben. Auch die Zuständigkeit für den Generalwildwegeplan soll verlagert werden: Raus aus dem Verkehrsministerium und rein in das Landwirtschaftsministerium, damit Grünbrücken wieder im Kontext von Natur und Artenvielfalt diskutiert werden.

Für das Gelingen dieser Maßnahmen ist vor allem das Vertrauen zwischen Jägerschaft und Waldbesitzern in den betreffenden Korridoren zentral. Unser gemeinsames Ziel muss sein: ein gesunder, artenreicher und angepasster Wildbestand in einem klimastabilen, produktiven und naturnahen Wald.

Gerne verweise ich hierzu auch auf eine parlamentarische Anfrage meiner Kollegin und jagdpolitischen Sprecherin unserer Fraktion Sarah Schweizer: Drucksache 17 / 8208

Mit besten Grüßen

Dr. Michael Preusch MdL