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Michael Arndt
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Frage von Martin K. •

Frage an Michael Arndt von Martin K. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Arndt,

setzen Sie sich persönlich innerhalb der SPD für den Erhalt der Berliner Sparkasse in der derzeitigen Ausgestaltung (also als ordentliches Mitglied im Sparkassenverband, der nur öffentlich-rechtliche Mitglieder besitzt) ein ?
Durch die anstehende Privatisierung der Berliner Sparkasse besteht die Gefahr, dass Berlin zur "Sparkassenfreien Zone" wird, da dann vielleicht noch der Name erhalten bleibt, aber keine Sparkasse mehr drin ist.
Wie stehen Sie zu einem möglichen Verkauf der Berliner Sparkasse ? Wäre Ihnen ein geringerer Verkaufspreis zugunsten einer Öffentlich-rechtlichen Lösung recht ?
Danke für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Klein, Lankwitz

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Klein,
ich lehne eine Veräußerung der Sparkasse an einen privaten Investor ab. Dies ist nicht nur meine politische Auffassung, sondern lässt sich auch in verschiedenen wissenschaftlichen Abhandlungen nachlesen (Michael Arndt "Raum ohne Geld").

Begründung:
Eine unzureichende Ausstattung mit Eigenkapital ist ein Kennzeichen junger Unternehmen in den neuen Ländern und damit auch von Berlin. Junge Unternehmen haben in der Regel nicht nur unzureichende Möglichkeiten Investitionskapital zu erhalten, sondern in den ersten Jahren ihrer Geschäftstätigkeit entstehen immer wieder erhebliche Liquiditätsprobleme. Dies trotz guter wirtschaftlicher Perspektive.
Durch den Wegfall der öffentlich-rechtlichen Sparkassen, der Bank der kleineren und mittleren Unternehmen würde eine externe Finanzierung über Kredite) noch problematischer, da aufgrund der zu geringen Eigenkapitalstruktur viele dieser Unternehmen nicht über ausreichende Sicherheiten an Vermögen oder Immobilien verfügen. Negative Auswirkungen auf Wachstum und Beschäftigung sind die Folge einer derartigen Kreditrationierung.
Da ich die Sparkassen als ein wichtiges regionalpolitisches Instrument ansehe, bin ich auch sehr skeptisch gegenüber der Veräußerung an andere öffentlich-rechtliche Geldinstitute. Regionalpolitik vor Ort muss von Berlin für Berlin gemacht werden und nicht vom Standort Düsseldorf, Hamburg oder Frankfurt a. Main.