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Melanie Huml
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Frage von Petra W. •

Was können PostCovid Patienten von der Politik erwarten?

Ich bin ein PostCovid Patient aus dem Landkreis Bamberg. Ich bin total verzweifelt. Ich bin seit März 2021 an Corona Langzeitfolgen erkrankt.Letztes Jahr im November war ich 5 Wochen zur Reha. Dort hat man mich total überbelastet. Mir ging es nach der Reha schlechter als vorher. Ich habe schon immer Vollzeit gearbeitet, nun kann ich nur noch 4 Stunden arbeiten, danach bin ich total erschöpft. Habe im August Teilerwerbsminderungsrente beantragt. Aber ich habe von der DRV bis heute noch keinerlei Rückmeldung bekommen. Ich bin finanziell verzweifelt, und weiß nicht wie es weitergehen soll. Warum bekommen wir PostCovid Patienten keinerlei kurzfristige Unterstützung?
Mit freundlichen Grüßen
Petra W.

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Sehr geehrte Frau W.,

 

ich bedauere es sehr, dass bei Ihrem Reha-Aufenthalt im vergangenen Jahr nicht der erwünschte Genesungseffekt erzielt werden konnte. Die Krankheit „Long-COVID“ nach einer Coronainfektion stellt immer noch eine große Herausforderung dar, für die Verantwortlichen in der Medizin, der Forschung, für die Betroffenen und für die Gesellschaft insgesamt, da die Krankheit bisher kaum erforscht ist. In der Forschung und Medizin beginnt man jedoch langsam zu verstehen, was hinter dieser Krankheit steckt, warum sie bei bestimmten Coronainfizierten auftritt und bei anderen nicht und in welchen Facetten sie auftritt. Entsprechend schreitet auch die Entwicklung von möglichen Therapieformen voran. Hier lernen Haus- und Fachärzte, aber auch die Krankenhäuser und Reha-Kliniken täglich dazu und können Behandlungsformen entsprechend anpassen und weiterentwickeln.

 

Inzwischen hat die Kassenärztliche Vereinigung Bayern den Ärztinnen und Ärzten einen detaillierten Behandlungspfad an die Hand gegeben (s. Link https://www.stmgp.bayern.de/coronavirus/post-covid/ und https://www.stmgp.bayern.de/wp-content/uploads/2021/08/schaubild_s1-post-covid-1024x628.jpg). In Bayern wurden inzwischen auch Post-COVID-Ambulanzen oder andere Versorgungsangebote an bayerischen Uni-Kliniken eingerichtet. Nähere Informationen finden Sie ebenfalls unter https://www.stmgp.bayern.de/coronavirus/post-covid/.

 

Zudem sind zahlreiche Forschungsaktivitäten unter anderem an den Universitäten Augsburg, Regensburg und Würzburg sowie an der Technischen Universität und der Ludwig-Maximilian-Universität München angelaufen, die sich mit verschiedenen Aspekten des Post-COVID-Syndroms, den Bedingungen der Entstehung und Entwicklung der Krankheit sowie deren Spätfolgen befassen. Auch am Bamberger Klinikum erforscht und behandelt Univ.-Prof. Dr. med. Jost Langhorst das Post-Covid-Syndrom (s. a. https://www.sozialstiftung-bamberg.de/klinikum-bamberg/kliniken-und-experten/klinik-fuer-integrative-medizin-und-naturheilkunde/). Wir hoffen sehr, dass sich aus diesen Forschungen bessere Vorbeugungs- und Behandlungsmöglichkeiten ergeben, um Betroffenen zu helfen. Hierfür stellt der Freistaat Bayern fünf Millionen Euro zur Verfügung. Weitere Informationen dazu finden Sie unter https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/coronavirus/post_covid_foerderinitiative.htm.

 

Mit freundlichen Grüßen

Melanie Huml

Mitglied des Bayerischen Landtags

Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales

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