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Melanie Huml
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Frage von Martina F. •

Frage an Melanie Huml von Martina F. bezüglich Gesundheit

Wann beenden Sie den unsäglichen Aufnahmestopp in den Pflegeheimen?
Die Situation für Pflegeheimbewohner, die seit Wochen nicht mehr in ihr Heim zurückdürfen ist unsäglich. Gerade demente Patienten, die diese Situation kognitiv nicht erfassen können, leiden. Es kommt zu regelrechten Flashbacks in die Zeiten nach dem Krieg, an Flucht und Vertreibung. Manche äußern Suizidgedanken, die Demenz verschlechtert sich. Der Maskenzwang erschwert, bzw. verhindert bei Altersschwerhörigkeit Kommunikation, wirkt auf verwirrte Menschen bedrohlich. Ein Ende der Situation ist nicht in Aussicht.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Feder,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Mir ist sehr bewusst, welch große Herausforderung die Corona-Pandemie gerade auch für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen darstellt.

Zum Höhepunkt des Infektionsgeschehens in Bayern war es leider notwendig, einen Aufnahmenstopp und ein Besuchsverbot für stationäre Einrichtungen der Pflege zu erlassen. Gerade die älteren, vorerkrankten und pflegebedürftigen Menschen müssen wir vor einer Infektion mit dem Corona-Virus so gut wie möglich schützen, da sie häufig von schweren Krankheitsverläufen betroffen sind.

Es ist uns in Bayern in den vergangenen Wochen gelungen, die Ausbreitung des Coronavirus wirkungsvoll einzudämmen und deutlich zu verlangsamen. Unter ständiger Beobachtung des Infektionsgeschehens konnten wir schrittweise Erleichterungen der Beschränkungen beschließen, auch in den Pflegeheimen. Im Mai konnten wir zunächst Besuche in Krankenhäusern und stationären Pflegeeinrichtungen, Intensivpflege-WGs, Altenheimen und Seniorenresidenzen sowie stationären Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen eingeschränkt wieder zulassen ( https://www.bayern.de/bericht-aus-der-kabinettssitzung-vom-5-mai-2020/?seite=1617 ) und dann auch den grundsätzlichen Aufnahmestopp für stationäre Einrichtungen der Pflege und für Menschen mit Behinderung aufheben ( https://www.bayern.de/bericht-aus-der-kabinettssitzung-vom-19-mai-2020/?seite=1617 ). Im Juni haben wir die Besuchsbeschränkungen in diesen Einrichtungen durch individuelle Schutz- und Hygienekonzepte der Einrichtungen ersetzt ( https://www.bayern.de/bericht-aus-der-kabinettssitzung-vom-23-juni-2020/?seite=1617 ). Für Patienten und Bewohner, ihre Angehörigen und Freunde bedeutet das einen weiteren Schritt zu mehr Normalität.

Wir verdanken es insbesondere dem verantwortungsvollen Handeln der großen Mehrheit der Bevölkerung, dass sich die Infektionszahlen auf einem stabil niedrigen Niveau bewegen. Doch ist diese Pandemie noch nicht vorbei, das zeigen beispielsweise Ausbruchsgeschehen wie in Gütersloh und leider gehörten bundesweit auch Pflegeeinrichtungen zu den Hotspots im Infektionsgeschehen. Deshalb müssen wir weiterhin vorsichtig und umsichtig bleiben, denn es gibt noch kein Medikament bzw. einen Impfstoff gegen das Corona-Virus.

Mit freundlichen Grüßen
Melanie Huml

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