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Frage von Conni G. •

Frage an Maya Klasen von Conni G. bezüglich Gesundheit

Gerne möchte ich wissen, wie die Politiker*innen zum Thema Inklusion stehen:
- Wollen Sie sich dafür einsetzen, dass auch Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen voll am Leben in der Stadt teilhaben können?
- Wie wollen Sie das umsetzen?
- Welche konkreten Schritte planen Sie?
- Was wollen Sie für die Barrierefreiheit tun?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Gliese,

Herzlichen Dank für Ihre Frage. Natürlich will ich mich dafür einsetzen, dass alle Menschen voll am Leben in Hamburg teilhaben können, und zwar unabhängig ihrer Fähigkeiten, Geschlecht, Herkunft und sozialer Stellung.
DIE LINKE möchte Hamburg zu einer inklusiveren Stadt machen. Hierfür fordern wir eine angemessene Finanzierung, die zur Umsetzung des Hamburger Landesaktionsplans zur UN-Behindertenrechtskonvention nötig ist. Zur Umsetzung der Konvention müssen außerdem Menschen mit Behinderungen/Beeinträchtigungen als Expert*innen mit einbezogen werden. Die Abwertung der Arbeit von Menschen mit Beeinträchtigungen muss aufhören und sie müssen vor Armut geschützt werden. Hierfür ist die Schaffung spezieller Arbeitsplätze und Beratungsangebote für Arbeitgeber*innen notwendig. Menschen mit Beeinträchtigungen müssen besser vor Arbeitslosigkeit und Ungleichbehandlung auf dem Arbeitsmarkt geschützt werden. Mindestlöhne müssen auch in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen gelten, die Interessen der Arbeitnehmer*innen gewerkschaftlich vertreten und Ausgleichsabgaben für Betriebe angehoben werden. Das Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg sollte außerdem deutlich ausgeweitet werden. Barrierefreie Kommunikation muss in allen Lebensbereichen geprüft und gewährleistet werden. Außerdem muss Gewalt gegen Menschen mit Behinderungen stärker thematisiert werden und zB. barrierefreie Frauenhausplätze geschaffen.
Menschen mit körperlichen, geistigen, oder seelischen Behinderungen/Beeinträchtigungen müssen, auch in Hamburg, deutlich mehr Teilhabemöglichkeiten bekommen. Es darf nicht sein, dass in unserer Stadt bei der Schaffung von Angeboten über die Köpfe von Betroffenen hinweg entschieden wird. Schlechte und rechtswidrige Bedingungen in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen müssen konsequent sichtbar gemacht und abgeschafft werden. Gentrifizierung darf keine Verdrängung von Menschen mit Behinderungen aus bestimmten Vierteln unserer Stadt zur Folge haben. Inklusion muss bereits im Kindergarten beginnen und in einer Schule für alle konsequent weitergeführt werden. DIE LINKE will ein Hamburg, das allen gehört und das bedeutet, dass Inklusion endlich ernst genommen werden muss.
Ich wünsche mir, dass Menschen mit „sichtbaren“ und „unsichtbaren“ Behinderungen in unserer Stadt alle die Möglichkeit haben, ein selbstbestimmtes und würdevolles Leben zu leben. Dafür ist noch sehr viel zu tun und ich möchte gerne meinen Beitrag dazu leisten. Ich persönlich denke, dass wir sowohl politisch als auch gesellschaftlich noch sehr an einem Bewusstsein für die Notwendigkeit von Inklusion arbeiten müssen. Hierfür ist es nicht nur wichtig, dass alle Kinder gemeinsam lernen dürfen und Erwachsene nicht ständig durch unnötige Barrieren behindert werden, sondern auch, dass Inklusion in Bildungseinrichtungen und am Arbeitsplatz thematisiert und zu einer Selbstverständlichkeit gemacht wird. Inklusion bedeutet für mich, über den eigenen Tellerrand zu schauen und ein Interesse daran zu haben, warum und wodurch andere behindert oder diskriminiert werden. Ich versuche, dieses Interesse in meiner Partei und in allen gesellschaftlichen Zusammenhängen (mit-) zu teilen, ggf. auch in der Bürgerschaft.
Ich hoffe, dass ich Ihre Frage angemessen beantworten konnte. Sollten Sie weitere Nachfragen haben, kontaktieren Sie mich gerne!

Mit freundlichen Grüßen
Maya Klasen