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Maurice Müller
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Frage von Stefan K. •

Frage an Maurice Müller von Stefan K. bezüglich Finanzen

"Wir wollen ein gerechtes Steuersystem und zielgenaue Unterstützung, vor allem für Familien. Geringe und mittlere Einkommen entlasten wir über eine Anpassung des Grundfreibetrags, finanziert durch eine Anhebung des Spitzensteuersatzes für Single-Einkommen ab 100.000 Euro."

Wie stehen zur der Tatsache, dass Einkommen aus Kapitalvermögen geringer besteuert werden (maximal 27,9951%, inklusive 5,5% Soli und 9% Kirchensteuer) als der Durchschnittssteuersatz für Arbeitseinkommen ab 60.000 EUR? Denken Sie darüber nach, dass Einkünfte aus Kapitalvermögen wieder dem persönlichen Steuersatz unterliegen und so dazu beitragen, dass Vermögen von oben nach unten verteilt wird?

Gruß

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sie haben recht: Um gleiche Chancen in Deutschland zu schaffen, müssen reiche
Menschen in Deutschland sowie etwa Internetkonzerne mehr beitragen. Die
genannten Ungerechtigkeiten teile ich als falsch: Ein konkretes Beispiel, bei
dem Grüne und SPD gleiche Positionen vertreten ist die Abgeltungssteuer:

Wir Grünen wollen, die seit 2009 geltende Abgeltungsteuer für Kapitalerträge
abzuschaffen und durch die Besteuerung nach dem persönlichen Steuersatz zu
ersetzen. Dafür setzt sich die Bremische Landesregierung schon seit einiger
Zeit ein. Seit Einführung der Abgeltungsteuer werden private Kapitalerträge
wie Dividenden, Veräußerungsgewinne auf Aktien oder auch Zinsen pauschal mit
lediglich 25 Prozent versteuert, selbst wenn es sich bei den
Steuerpflichtigen um Millionäre handelt. Auf Löhne und Gehälter muss hingegen
– abhängig von der Höhe der Einkünfte – ein Steuersatz von bis zu 42 Prozent
gezahlt werden. Das ist sozial ungerecht.

Darüber hinaus hat die Abgeltungsteuer ihren Zweck nicht erfüllt: Sie war als
Anreiz gegen Steuerflucht gedacht, hat aber nicht zu mehr Steuerehrlichkeit
geführt. Erst die massenhafte Enttarnung von Steuerhinterziehern und die
Austrocknung von Steueroasen haben sich als wirksam erwiesen. Seit diesem
Jahr greift zudem der internationale automatische Austausch von Bankdaten
über Kapitalerträge. Das erschwert es, diese Einkünfte vor den Steuerbehörden
zu verbergen. Die Abgeltungsteuer hat sich als Flop erwiesen.

Mit besten Grüßen

Maurice Müller

Am 2017-09-16 20:13, schrieb antworten@abgeordnetenwatch.de:
> Sehr geehrte(r) Maurice Müller,
>
> S. K. aus Bremen hat als Besucher/in der Seite
> www.abgeordnetenwatch.de bzgl. Finanzen eine Frage an Sie.
>
> Um diese Frage zu beantworten, schicken Sie diese Mail mit Ihrem eingefügten
> Antworttext an uns zurück (als wenn Sie eine normale E-Mail beantworten
> würden).
> ---------------------------------
>
> "Wir wollen ein gerechtes Steuersystem und zielgenaue Unterstützung, vor
> allem für Familien. Geringe und mittlere Einkommen entlasten wir über eine
> Anpassung des Grundfreibetrags, finanziert durch eine Anhebung des
> Spitzensteuersatzes für Single-Einkommen ab 100.000 Euro."
>
> Wie stehen zur der Tatsache, dass Einkommen aus Kapitalvermögen geringer
> besteuert werden (maximal 27,9951%, inklusive 5,5% Soli und 9%
> Kirchensteuer) als der Durchschnittssteuersatz für Arbeitseinkommen ab
> 60.000 EUR? Denken Sie darüber nach, dass Einkünfte aus Kapitalvermögen
> wieder dem persönlichen Steuersatz unterliegen und so dazu beitragen, dass
> Vermögen von oben nach unten verteilt wird?
>
> Gruß
>
> ---------------------------------
> Um die Frage direkt einzusehen, können Sie auch diesem Link folgen:
> https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/maurice-muller/question/2017-09-15/291500
>
> Mit freundlichen Grüßen
> www.abgeordnetenwatch.de
> (i.A. von S. K.)
>
> Ich erkläre mich durch Beantwortung dieser e-Mail mit der Veröffentlichung
> meiner Antwort auf www.abgeordnetenwatch.de und mit der dauerhaften
> Archivierung im digitalen Wählergedächtnis einverstanden.
>
> Aus Gründen der Rechtssicherheit wird Ihre IP-Adresse beim Beantworten
> dieser e-Mail gespeichert, aber nicht veröffentlicht.

--
mit Grünen Grüßen

Maurice

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Maurice Müller ist Bundestagskandidat Bremerhaven und Bremen Nord

Am 24.September können wir für den Schutz des Klimas und ökologische
Landwirtschaft stimmen.
Für eine menschenfreundliche Gemeinschaft, die gesund und mit viel Grün in
der Stadt lebt.
Darum GRÜN bei der Bundestagswahl.

Handy 01520 8996115

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sie haben recht: Um gleiche Chancen in Deutschland zu schaffen, müssen reiche Menschen in Deutschland sowie etwa Internetkonzerne mehr beitragen. Die genannten Ungerechtigkeiten teile ich als falsch: Ein konkretes Beispiel, bei dem Grüne und SPD gleiche Positionen vertreten ist die Abgeltungssteuer:

Wir Grünen wollen, die seit 2009 geltende Abgeltungsteuer für Kapitalerträge abzuschaffen und durch die Besteuerung nach dem persönlichen Steuersatz zu ersetzen. Dafür setzt sich die Bremische Landesregierung schon seit einiger Zeit ein. Seit Einführung der Abgeltungsteuer werden private Kapitalerträge wie Dividenden, Veräußerungsgewinne auf Aktien oder auch Zinsen pauschal mit lediglich 25 Prozent versteuert, selbst wenn es sich bei den Steuerpflichtigen um Millionäre handelt. Auf Löhne und Gehälter muss hingegen – abhängig von der Höhe der Einkünfte – ein Steuersatz von bis zu 42 Prozent gezahlt werden. Das ist sozial ungerecht.

Darüber hinaus hat die Abgeltungsteuer ihren Zweck nicht erfüllt: Sie war als Anreiz gegen Steuerflucht gedacht, hat aber nicht zu mehr Steuerehrlichkeit geführt. Erst die massenhafte Enttarnung von Steuerhinterziehern und die Austrocknung von Steueroasen haben sich als wirksam erwiesen. Seit diesem Jahr greift zudem der internationale automatische Austausch von Bankdaten über Kapitalerträge. Das erschwert es, diese Einkünfte vor den Steuerbehörden zu verbergen. Die Abgeltungsteuer hat sich als Flop erwiesen.

Mit besten Grüßen

Maurice Müller