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Maurice Lange
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Tim B. •

Die Transformation zum klimaneutralen Berlin wird sicher nicht leicht. Halten sie dabei Kompromisse wie zb mit RWE in NRW für akzeptabel, oder hat das 1,5 Grad Ziel für Sie Vorrang?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Das 1,5° Ziel hat Vorrang. Da ist sich die Wissenschaft einig. Ich bin selber kein Fan von dem Kompromiss mit RWE. Die Frage ist nur: Was wäre gewesen, hätte es keinen Kompromiss gegeben? RWE hätte das Recht gehabt nicht nur Lützerath abzubaggern, sondern noch weitere Dörfer und damit noch wesentlich mehr Kohle über 2030 hinaus. Insofern ist der Kompromiss besser, als das was vorher rechtlich beschlossen und durch ein Gericht bestätigt wurde. Besser heißt in dem Fall leider immer noch nicht gut/ausreichend. Das Wort Kompromiss sagt ja schon, dass beide Seiten Zugeständnisse gemacht haben. Zu sagen "besser als nichts tun" klingt zwar doof, ist aber leider allzu oft Realität. Was hätte es also bedurft für einen besseren Kompromiss? Was braucht es um das 1,5° Ziel einzuhalten? Vielleicht eine Stärkere Grüne Partei. Auf jeden Fall aber eine stärkere Stimme für Klimaschutz. Deswegen unterstütze ich die Proteste dort und finde diese richtig und wichtig! Denn das stärkt die Verhandlungsposition in Zukunft. Das ist auch der Grund wieso Grüne MdBs protestieren, die zuvor für den Kompromiss gestimmt haben, was auch den ersten Blick ja widersprüchlich scheint. Wenn ich das alleine entscheiden dürfte, ich würde entscheiden, dass Lützi bleibt, die Kohle im Boden bleibt und wir alles daran setzen das 1,5°C Ziel einzuhalten. Da wir (zum Glück) in einer Demokratiere leben brauchen brauchen wir daher so viele Stimmen für Klimaschutz wie möglich um diejenigen zu überstimmen, die da zu wenig machen. Sowohl innerhalb der Parteien, als auch Parteiübergreifend und eben auch auf der Straße oder in dem Fall in Lützerath.