Wechsel der Omnibusunternehmen im Kreis Kirchheim/Teck ökölogisch?
Sehr geehrter Herr Gastel,
im Landkreis Kirchheim/Teck hat vor Monaten ein Wechsel der Omnibusunternehmen stattgefunden. Dabei wurden Omnibus-Unternehmen König, Fischer oder Weisinger durch ein Unternehmen aus WN ausgetauscht. Ist das ein Zeichen grüner, ökologischer Politik? Dass heimische Unternehmen Personal entlassen, Fahrzeugparks abgebaut werden und statt dessen Unternehmen und deren Fahrer aus WN anfahren? Gerne können Sie mit völlig unsinnigen Ausschreibungen argumentieren, aber dies widerspricht völlig dem ökologischen Gedanken und sozialer Verantwortung. Dieses Befolgen der Ausschreibungen ist nur ein wegducken vor dem eigenen Schneid wenn es darum geht ökologisch und heimatverbunden zu denken und auch zu handeln. Ich bin gespannt auf Ihre ehrliche und eigene Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Gert C.

Sehr geehrter Herr C.,
für die Busverkehre sind die Landkreise zuständig. Der Bund, auf dessen Ebene ich tätig bin, hat hierfür keinerlei Zuständigkeit.
Busverkehre müssen, wie alle anderem öffentlichen Leistungen, ausgeschrieben werden. Dies ist im Interesse der Öffentlichkeit, weil die günstigsten (nicht zwingend die billigsten!) Angebote den Zuschlag erhalten und ein Wettbewerb stattfindet, mit dem überteuerte Preise vermieden werden. Die Aufgabenträger können dafür aber soziale und ökologische Vorgaben machen. Als ich noch Mitglied des Kreistages war, hatte ich genau dafür geworben. Ein Aspekt ist dabei auch die Größe der ausgeschriebenen Lose, der "Busbündel". Damit kann gesteuert werden, ob auch kleinere Unternehmen in Frage kommen. Die Firmen, die den Zuschlag bekommen, werden für die Wahrnehmung ihrer Aufträge Personal, Fahrzeuge und vermutlich auch ortsnahe Standorte benötigen. Ihre Befüchtungen müssen also nicht zwangsläufig eintreten.
Meine bisherigen Erfahrungen mit Bussen ab Kirchheim unter Teck waren in den letzten Jahren übrigens nicht sonderlich gut. Häufig verfügten die Fahrzeuge über keine Fahrzielanzeigen und ich musste auch erleben, dass die Busse immer wieder ohne die Fahrgäste aus leicht verspäteten S-Bahnen abgefahren sind. Am Ende zählen neben den sozialen und ökologischen Standards auch und ganz besonders die Qualität des öffentlichen Nahverkehrs und die Interessen der Fahrgäste.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel