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Martin Ullrich
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Frage von Dirk H. •

Die ASP ist von den Wildschweinen mittlerweile auf Schweine in einem Biobetrieb und zwei Kleinsthaltungen übergesprungen! Habe ich Sie richtig verstanden, das die Tierhalter selbst Schuld sind?

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Antwort von
Tierschutzpartei

Sehr geehrter Herr Hesse,

vielen Dank für Ihre Frage. Nein, hier haben Sie mich scheinbar komplett falsch verstanden! Die von Ihnen beschriebenen Fälle sind gerade für die Betroffenen sehr schlimm, das steht wohl ausser Frage. 

Das der einzelne Tierhalter damit nur bedingt etwas zu tun hat, oder gar beeinflussen kann versteht sich von selbst. 

Meine Aussage bezog sich darauf das der Hauptverantwortliche bei der Langstreckenverbreitung unbestritten der mobile Mensch mit Wurstbrot ist! Hier sollte man demzufolge ansetzen. Die natürliche Ausbreitung der Afrikanische Schweinepest über Wildschweine, hätte wohl noch viele Jahre gedauert ehe diese in Deutschland angekommen wäre (laut Angaben der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA höchstens 25 Kilometern pro Jahr). Jetzt müssen allerdings alle Wildschweine unter den unverhältnismässigen, grossflächigen Abschüssen leiden. Beispielsweise forderte der Vize-Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Werner Schwarz, in einem Interview präventiv eine Abschussrate von 70 Prozent des aktuellen Wildschweinbestands in Deutschland.

Die in Ihrer Petition befürworteten „Borchert-Ställe“ setzen auf gleichbleibend hohe Zahlen der gehaltenen Tiere, oder wie von Ihnen als Lösungsansatz vorgeschlagen sogar noch eine Erhöhung der Tierzahlen. Gerade aber die großen Anlagen stellen eine besondere Gefahr dar, da sie einen Idealen Nährboden für die Ausbreitung von Krankheiten bieten und damit besonders fragil und anfällig sind. Die Petition verspricht für die von Ihnen Zitierten Kleinsthaltungen wenig Hilfe.

Aktuell zeigen sich vielerorts die massiven Schwachstellen und Gefahren der Intensivtierhaltung für Mensch und Tier. Auch diese Problematik verdeutlicht wieder einmal schmerzhaft das Scheitern dieses Systems und die unumgängliche Notwendigkeit einer umfassenden Agrarwende!

Ich hoffe Ihrer Frage damit beantwortet zu haben.

 

Mit freundlichen Grüßen,

Martin Ullrich