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Marcus Bosse
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Frage von Brigitte K. •

Frage an Marcus Bosse von Brigitte K. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrter Herr Bosse,

Der Bericht in der WELT vom 08.09.18 hat mich wach gerüttelt :
https://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article181463992/Trinkwasser-aus-dem-Harz-koennte-knapp-werden.html
„Wir rufen unsere Kunden zwar noch nicht zum Wassersparen auf“, sagt Harzwasserwerke-Sprecherin Marie Kleine. „So weit sind wir noch nicht.“ Ernst sei die Lage aber trotzdem. „Wenn wir nichts tun, sind die Talsperren im Februar leer“, sagt Eggelsmann.

Inzwischen sind zwei Monate vergangen - ohne nennenswerte Niederschläge.
und der Wasserstand der Talsperren beträgt heute nur noch 30%.
http://talis.harzwasserwerke.de/talsperren/talis/hochwasserdaten.pdf

Das Grundwasser von Wolfenbüttel wird mit 60 % Trinkwasser aus den Talsperren des Harzes vermischt und kommt so aus Ihrem Wasserhahn.
https://www.stadtwerke-wf.de/wasser-waerme/wasser.html

Meine Fragen:
Wann rufen die zuständigen Behörden, wie auch die Wasserwerke die Bürger wie Industrie zum konzequenten Wassersparen auf?
Wie sieht das Wassermanagement aus, wenn bis Ostern kein Regen fällt?

mit freundlichen Grüßen
B. K.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau K.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Durch den sehr heißen und wasserarmen Sommer 2018 und dem nach wie vor überdurchschnittlich regenarmen Herbst sind die Wasserreserven in einigen Teilen des Landes in der Tat niedriger als üblich. In einigen Regionen, wie zum Beispiel in der Region Hannover oder in Ostfriesland wurde seitens der zuständigen Wasserverbände bereits zum Wassersparen geraten.

Die Harzwasserwerke, die für große Teile Südostniedersachsens zuständig sind, haben bereits mit einem Notfallplan reagiert. So wurde die Wasserversorgung einiger Kommunen von der Söse- auf die Granetalsperre umgestellt, um für Entlastung zu sorgen. Auch wurde eine Reduzierung der Wasserablassmenge aus den Talsperren in Betracht gezogen. Ebenso wurde die Trinkwasserproduktion der Eckertalsperre reduziert, was ebenfalls von der Granetalsperre kompensiert wird.

Sollte die Trockenheit anhalten, wird man auch im diesem Bereich zum Wassersparen aufrufen. Dies könnte in erster Linie Folgen für Kläranlagen und vereinzelte Industriebetriebe haben.

Zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich allerdings noch keinen Grund zur Sorge. Es gibt ausreichend Reserven, um die Trockenphase ohne nennenswerte Einschränkungen zu überstehen.

Neben dem dürrebedingten Aufruf zum Wassersparen möchte ich allerdings anmerken, dass ich ein grundsätzliches Wassersparen bzw. einen bewussten Umgang mit dem Wasser für sinnvoll halte, nicht nur dann, wenn die Talsperren an Füllhöhe verlieren. Der durchschnittliche Wasserverbrauch in Deutschland ist mit etwas über 120 Liter pro Tag zwar stark zurückgehend, aber immer noch sehr hoch.

Mit freundlichem Gruß

Marcus Bosse

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