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Marcus Bocklet
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Frage von Mario C. •

Frage an Marcus Bocklet von Mario C. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

"...Die Politik von Bündnis90/Die Grünen hat das Ziel die Erwerbslosigkeit abzubauen. Dabei stehen eine Qualifikationsoffensive und eine aktivierende Arbeitsmarktpolitik im Mittelpunkt." (Quelle:www.MarcusBocklet.de)

Kann man denn dann trotzdem auf 40.000 Arbeitsplätze die durch den Flughafenausbau bis 2020 entstehen sollen verzichten?

Diese Arbeitsplätz werden dazu beitragen, Hartz IV zu subventionieren und die Verschuldung, gerade des Landes Hessen zu tilgen.
(Gerade für diese zwei Punkte machen Sie sich doch stark)

Muss man nicht auch als Politiker der Partei Bündnis90/Die Grünen sich mit solchen Fakten und Zahlen auseinandersetzen, auch wenn es zu Ungunsten der Umwelt und unter Umständen zur Unzufriedenheit künftiger Wähler beiträgt?

Mit freundlichen Grüssen,

Mario Cutillo

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Cutillo,

ja, man muss sich sehr intensiv mit dieser wichtigen Frage der Arbeitsplätze auseinandersetzen.

Die Kurzantwort ist: Wer den Flughafen dauerhaft sichern will, muss andere Verkehrskonzepte gehen. Sonst fahren wir ihn an die Wand und gefährden viele Arbeitsplätze.

Grundsätzlich gilt zunächst in einem Ballungsraum wie Frankfurt die Frage, ob wir weitere Umweltbelastungen weiter ertragen können oder nicht. Diese Frage ist unzweifelhaft mit Nein zu beantworten. Sie würden sicherlich auch gegen ein Atomkraftwerk auf dem Paulsplatz sein, obwohl dies 500 Arbeitsplätze böte.

Bei der Frage, wie groß die Konsequenzen für die Arbeitsplätze sind, gelten mindestens zwei Argumente: Erstens ist die hohe Zahl der erhofften neuen Arbeitsplätze reine Spekulation. Denn angesichts zweistelliger Gewinne haben weder Fraport noch Lufthansa in den letzten Jahren relevante neue Arbeitsplätze geschaffen. Wie übrigens viele börsennotierte Unternehmen. Kurz: Die Zahl darf man getrost als Hoffnung bezeichnen.

Zweitens ist das Setzen auf die neue Landebahn eine Sackgasse, die uns in wenigen Jahren wieder nicht weiterhilft, weil Kapazitäten auf Rhein-Main ausgeschöpft sein werden. Nach dieser verkehrspolitischen Logik werden wir weitere Landebahnen bauen, weiter Wälder abholzen, weitere Stadtteile verlärmen.

Klüger wäre jetzt ein entschiedenes Umlenken: Drastische Reduzierung von innerdeutschen Flügen, Umlenken von Fracht auf Bahnen, um Slots frei zu bekommen. Dazu eine neue massive Kooperation und Vernetzung mit anderen Flughäfen wie Hahn und Köln/Bonn.

Dies würde die weitere, nachhaltige Zukunft von FRAU sichern, alles andere ist unverantwortlich. Mehr dazu unter www.gruene-hessen.de

Mit freundlichen Grüßen

Marcus Bocklet
Mitglied des Hessischen Landtages

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