Portrait von Manuel Hagel
Manuel Hagel
CDU
98 %
48 / 49 Fragen beantwortet
Zum Profil
Frage von Markus K. •

Werden Sie, falls Sie Ministerpräsident des Ländles werden, die Handyregelung von Frau Schopper kippen? Sollten Schulen sich mit der Umsetzung das Jahr über Zeit lassen?

Sehr geehrter Herr Hagel,

bezugnehmend auf folgenden Artikel

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.manuel-hagel-cdu-landeschef-will-gesetz-gegen-handys-in-unterricht.8ccd231b-2597-47dc-92c8-f6050f9ee15d.html

frage ich mich, ob es wirklich Sinn macht, Handy zu verbieten. Schülerhandys sind die einzigen Geräte in der Schule, die keiner Wartung bedürfen, die immer in Ordnung sind, bei denen die Software auf dem neuesten Stand ist und die immer griffbereit sind, wenn man es zulässt.

Verantwortungsvoller Umgang - das wäre meiner Meinung nach eine bessere Idee. Den Geist, der aus der Flasche ist, wieder in selbige zurückzubekommen wird nicht funktionieren.

Zeit lassen mit der Handyregelung an Schulen bis nach der Landtagswahl? Wie schnell würden Sie die Gesetzesänderung kippen? Zeit ist ein kostbares Gut - vor allem, da jede Schule ihre eigenen Regeln aufstellen und durch zwei Gremien durchbekomen muss. Man könnte das ungegendert in Mannjahre umrechnen. Auf's Ländle verteilt viele

Portrait von Manuel Hagel
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr K.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage, in der Sie einen wichtigen Punkt ansprechen: Digitale Geräte sind leistungsfähig, aktuell und in der Praxis oft unkompliziert nutzbar. Dennoch bin ich überzeugt: Im Unterricht müssen Konzentration und Lernerfolg Vorrang haben – und dazu gehört auch, Ablenkungen durch Smartphones klar zu begrenzen.

Viele Lehrerinnen und Lehrer berichten mir, dass sie gegen großen Widerstand ankämpfen müssen, wenn sie ein Handyverbot durchsetzen wollen. Hier wollen wir als Gesetzgeber Verantwortung übernehmen und den Schulen und Lehrkräften den Rücken stärken. Deshalb setzen wir uns dafür ein, im Schulgesetz eindeutig festzuschreiben, dass Handys während des Unterrichts grundsätzlich nicht genutzt werden dürfen.

Das heißt aber nicht, dass wir die Augen vor der digitalen Welt verschließen. Ganz im Gegenteil: Wir brauchen mehr Medienbildung, mehr Medienkompetenz und mehr Resilienz im Umgang mit sozialen Medien. In einer Zeit der digitalen Reizüberflutung ist es entscheidend, dass Kinder und Jugendliche den klugen und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Technologien frühzeitig lernen. Aber dieser Lernprozess gelingt besser in einem pädagogischen Rahmen – nicht unter dem ständigen Druck von Gruppenzwang, Likes oder Push-Nachrichten während der Schulstunde.

Im Gegensatz zu Forderungen nach einem pauschalen Social-Media-Verbot für alle Jugendlichen setzen wir auf Eigenverantwortung, klare Regeln und Disziplin. Mein Ziel ist, dass Unterricht wieder ein Raum der Konzentration wird. Ich vergleiche es manchmal mit früher: Auch das Vespern war während der Stunde nicht erlaubt, sondern nur in der Pause. Ähnlich sollte es heute mit dem Handy sein.

Freundliche Grüße
Manuel Hagel MdL
 

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Manuel Hagel
Manuel Hagel
CDU