Hat Jens Spahn im Umgang mit den sogenannten „Maskendeals“ der CDU geschadet? Genießt Jens Spahn Ihr Vertrauen?
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Was die Maskenbeschaffung durch Jens Spahn in seiner damaligen Funktion als Bundesgesundheitsminister anbelangt, so wurden die Vorgänge mehrfach transparent, nachvollziehbar und umfassend durch den Bundesrechnungshof geprüft, vom Gesundheitsministerium selbst aufbereitet und auch durch den Sudhoff-Bericht öffentlich thematisiert. Jens Spahn hat in einer historischen Ausnahmesituation unter massivem Zeitdruck gehandelt. Dass in dieser Phase auch Fehler passiert sind, bestreitet niemand – am wenigsten er selbst.
Ich meine, es ist wichtig, sich die damalige dramatische Situation in Erinnerung zu rufen: leere Lager, globale Konkurrenz um Schutzmaterialien, und eine enorme Unsicherheit in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und bei den Bürgern. Die Welt war im Ausnahmezustand, und die Erwartung an die Politik war eindeutig: Handeln, und zwar schnell. Jens Spahn hat in dieser schwierigen Lage Entscheidungen getroffen, die nicht darauf abzielten, einer Partei zu nutzen oder zu schaden, sondern das Beste für unser Land und seine Menschen zu erreichen.
Wer heute mit dem Finger auf Einzelne zeigt, sollte sich bewusst machen, dass viele derjenigen, die jetzt am lautesten kritisieren, damals am allermeisten im „Panikmodus“ waren und Ihnen die Beschaffung neuer Masken nicht schnell genug gehen konnte. Die Rufe nach sofortigen Lösungen und ausreichenden Schutzmaterialien waren allgegenwärtig.
Ich meine, das Vertrauen der Bürger stärkt man nicht durch moralische Vorverurteilungen oder parteipolitische Schuldzuweisungen, sondern durch eine ehrliche Fehlerkultur, klare Kommunikation und die Bereitschaft, aus solchen Krisen zu lernen. Die Frage sollte daher nicht sein, ob Jens Spahn der CDU geschadet hat, sondern ob sein Handeln in dieser historischen Ausnahmesituation gut für unser Land war.
In diesem Sinne wünsche ich mir, dass wir als Gesellschaft die Erfahrungen aus der Corona-Zeit nutzen, um besser auf künftige Krisen vorbereitet zu sein.
Freundliche Grüße
Manuel Hagel MdL
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