Frage an Lothar Binding von Regina F. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Binding,
als ich mit unserem Sohn im letzten Jahr zur Auffrischungsimpfung (Tetanus, Diphterie, Pertussis, Polio) gehen wollte, wurde uns mitgeteilt, der notwendige Impfstoff sei nicht verfügbar, wir sollten uns 2016 wieder melden. Die Situation ist aber unverändert. Was ist denn da los? Warum schaffen es die Pharmahersteller nicht, diesen Impfstoff bereitzustellen? Was ist, wenn Kinder wegen des fehlenden Impfschutzes erkranken? Wer übernimmt dann dafür die Verantwortung? Ich möchte Sie als unseren Bundestagsabgeordneten bitten, diesem Sachverhalt nachzugehen. Vielen Dank!
Sehr geehrte Frau Forberger,
vielen Dank für Ihre Frage bezüglich der Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis und Polio. Wie Sie richtig beschreiben, ist eine ausreichende Versorgung an Impfstoffen ein wichtiges und zentrales Thema für die Gesundheitsvorsorge unserer Kinder.
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ist als das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel dafür zuständig, eine Übersicht der Lieferengpässe bei Impfstoffen zu erstellen und zu veröffentlichen. Erfasst werden Impfstoffe, die zum aktuellen Zeitpunkt nicht lieferbar sind. Nicht erfasst werden jedoch bereits erworbene Impfstoffe einer Arztpraxis oder Apotheke. Es kann also durchaus sein, dass ein Impfstoff vor Ort verfügbar ist, auch wenn er vom Paul-Ehrlich-Institut als nicht verfügbar aufgelistet wird.
Die genannte Liste der Human-Impfstoffe mit Lieferengpässen können Sie unter folgender Internet-Adresse aufrufen und einsehen: www.pei.de/lieferengpaesse-impfstoffe-human
Unter den Impfstoffen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis und Polio sind demnach die folgenden Produkte aktuell von einem Lieferengpass betroffen:
- Boostrix Polio (voraussichtlich ab Mitte Januar 2016 wieder erhältlich)
- Hexyon 50 (voraussichtlich noch im ersten Quartal 2016 wieder erhältlich)
- Infanrix IVP + HIB (voraussichtlich ab Mitte Januar 2016 wieder erhältlich)
- IPV Merieux (lediglich Polio-Impfstoff – müsste den Angaben entsprechend bald lieferbar sein)
- Pentavac (voraussichtliche Lieferung ab Januar 2017 möglich)
- TdaP-IMMUN (Pertussis-Impfstoff – voraussichtlich erhältlich ab März 2016)
- Td-IMMUN (Diphtherie- und Tetanus-Impfstoff – Erhältlichkeit offen)
Bei den Impfstoffen Repevax, Revaxis und Td-Rix kommt es zudem zu Lieferengpässen von einzelnen Packungsgrößen (z.B. 10x 0,5ml Fertigspritzen). Es ist für Arztpraxen sowie Apotheken aber allgemein möglich, den Impfstoff in einer anderen Packungsgröße (z.B. 5x 0,5ml Fertigspritzen) zu erhalten.
Als Alternative Impfoption für den Impfstoff Boostrix Polio gibt das Paul-Ehrlich-Institut beispielsweise den Impfstoff „Repevax“ an. Genaue Informationen zum Impfstoff können Sie der oben genannten Übersichtsliste entnehmen. Am besten besprechen Sie diese Empfehlung von Seiten des Instituts mit Ihrem Hausarzt, falls es weiterhin zu Lieferverzögerungen anderer Impfstoffe kommt.
Nach Rücksprache mit der Arbeitsgruppe Gesundheit der SPD-Bundestagsfraktion, folgende Bemerkungen zu Ihren weiteren Anliegen: Es besteht in Deutschland aufgrund von Impfstoffalternativen kein grundsätzliches Defizit an Kinderimpfstoffen. Die teilweise auftretenden Lieferengpässe sind kurzfristiger Natur. Sollte ein Impfstoff eines bestimmten Pharmaherstellers für einen längeren Zeitraum nicht lieferbar sein, gibt es wie vom Paul-Ehrlich-Institut empfohlen Impfstoffalternativen. In aller Regel kann man dabei auch von erneuter Verfügbarkeit der Impfstoffe nach Angaben der Übersichtsliste des Paul-Ehrlich-Instituts ausgehen.
Die Gefahr einer Erkrankung aufgrund der kurzfristigen Lieferengpässe ist aufgrund des längeren Zeitraumes, in dem die Auffrischungsimpfung stattfinden kann, nicht gegeben.
Ich hoffe, ich konnte ihr Anliegen auf konstruktive Weise aufgreifen und wünsche Ihnen und Ihrem Sohn alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr Lothar Binding
Weitere Fragen an Lothar Binding
Wenden Sie sich gerne an Ihre neue SPD-Abgeordnete aus Dresden, Rasha Nasr.
Meine Mitarbeiter haben als Antwort auf Ihre Frage vorgeschlagen: „Alles“.
Und damit haben sie recht, wenn „gefallen“ bedeutet, dass es mir dabei gut geht.
Ich erwähne dies, weil es im Petitionsausschuss nicht möglich ist, eine Petition "mangels Interesse" nicht zu behandeln
Ihre Frage zu unserem Programm lässt sich leicht beantworten. Wir werden das Ehegattensplitting für neu geschlossene Ehen ändern, Sie sind also nicht betroffen.