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Lisa-Kristin Kapteinat
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Frage von Ludwig T. •

Wie würden Sie eine Vollbefragung von Pflegefachleuten zur Pflegekammer NRW gestalten?

Sehr geehrte Frau Kapteinat,
die pflegerische Versorgung der Bevölkerung ist eines der wichtigsten Themen der kommenden Jahre. Internationale Studien (https://www.sbk.ch/files/sbk/archiv_zeitschrift/opendocs/2009_DE_Titelthema_Simon_komplett.pdf?fbclid=IwAR1cMOSU5EmbNF1F6L1Dt4zTpUZcmSay27mB1NJtzAQXFCzqNVHZR4GwmVE) beweisen, dass die Professionalisierung der Pflegeberufe die Versorgung der Bevölkerung verbessert und Ressourcen schont. Ein Baustein ist die Errichtung von Pflegekammern. Der Koalitionsvertrag sieht für die Bundesebene eine Vollbefragung aller Pflegenden zur Errichtung von Kammern vor. Verdi (https://gesundheit-soziales-nrw.verdi.de/themen/nein-zur-pflegekammer) und die SPD fordern dies auch für die bereits in Errichtung befindliche Pflegekammer NRW. Wie würden Sie ggf. sicherstellen, dass die Berufsangehörigen objektiv und faktenbasiert über das für und wider von Pflegekammern informiert werden?
Freundliche Grüße
Ludwig T.

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Antwort von
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Das Thema "Pflege" stellt uns jetzt und auch in naher Zukunft vor größere Herausforderungen, die wir dringend angehen müssen. Die Pandemie hat uns die Defizite, die bereits seit Jahren im Pflegebereich bestehen, eindringlich vor Augen geführt. Unsere vordringliche Aufgabe ist es, die immense Arbeitsverdichtung und -belastung des Pflegepersonals zu reduzieren und für eine angemessene Bezahlung für diesen anspruchsvollen und verantwortungstragenden Beruf zu sorgen. Um eine Pflegekammer einzuführen ist eine breite Akzeptanz der Pflegekräfte unabdingbar. Das bisherige Vorgehen hat allerdings zu massiven Protesten bei den Pflegekräften geführt und hat eher für eine Spaltung bei den Pflegekräften gesorgt. Die SPD NRW fordert daher eine Urabstimmung, bei der die Befragten vor der Abstimmung umfassend über die Bedingungen einer Pflegekammer oder einer anderen Form der Interessenvertretung informiert werden. Über Podiumsdiskussionen, frei Presse und Fachverbänden, bei denen Gegner und Befürworter zur Wort kommen, kann man sich aufklären lassen und sich eine differenzierte Meinung bilden.

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