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Lena Gumnior
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Frage von Laura N. •

Solar Förderung: Wie geht es weiter?

Sehr geehrte Frau Gumnior,

Erneuerbare Energie ist unsere Zukunft und deshalb haben wir uns bei unserem Lauflaus dazu entschieden die alte Erdölheizung gegen eine Wärmepumpe auszutauschen. Wir beziehen zwar Strom von einem „grünen“ Stromanbieter, aber nachhaltiger wäre es wenn wir selbst mit einer Photovoltaik Anlage auf dem Haus den Strom für unsere Wärmepumpe und bald für ein Elektro-Auto produzieren würden. Leider können wir nicht mehr von den Solar Förderungen profitieren und die hohen Anschaffungskosten können wir momentan nicht stämmen. Wie geht es weiter? Wäre es nicht sinnvoller über die Wiederaufnahme von Solar Förderung zu diskutieren anstatt über die Reaktivierung von Atomkraftwerken, deren Abfallkosten noch unsere Ur- und Urururenkel tragen müssen? Ich finde das absurd.

Für eine grüne Zukunft
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Mit freundlichen Grüßen
Laura N.

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Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Liebe Laura, 

danke für Deine Frage. Ich verfolge die aktuelle Debatte genauso fassungslos wie Du:

Die Energiepolitik und die Diskursverschiebung der schwarz-rote Bundesregierung ist ein Angriff auf Deutschlands Energiewende. Die Pläne von Wirtschaftsministerin Reiche blockieren und erschweren den Ausbau von Wind und Solarenergie erheblich. Damit schadet Reiche dem Wirtschaftsstandort, sie gefährden Arbeitsplätze und macht es für Privathaushalte wie Deinen schwer bis zu unmöglich selbst auf erneuerbare Energien umzusteigen und verursacht somit massive Rückschritte beim Klimaschutz. 

Wir fordern Reiche auf ihre Pläne zu stoppen. Statt Blockade braucht es mehr Tempo. Und ein Recht auf Solar. Deutschland hat jetzt die Chance voll ins Solarzeitalter einzutreten. Und damit günstige, sichere und saubere Energie für alle zu schaffen.

Wir haben außerdem ein paar praktische Vorschläge: 

PV ist am Markt etabliert, braucht aber die Einspeisevergütung, weil es für kleine Solarstromerzeuger keinen fairen Zugang zum Strommarkt gibt, wo sie alternativ Geld für ihren erzeugten Strom bekommen könnten. Das hat vor allem technische Gründe. Noch immer haben wir in Deutschland kaum digitale Stromzähler. Ohne diese Smart Meter ist aber kein Zugang zum Strommarkt möglich. Daher braucht es ein Sofortprogramm für einen schnelleren Einbau von Smart Metern wie in unseren europäischen Nachbarländern.

Wir müssen den Solarstrom besser nutzen, als wir es bisher tun. Das bedeutet nicht, den Ausbau abzuwürgen, sondern wir müssen den Strom klüger nutzen, z.B. über die 100 Gigawattstunden fahrende Speicher auf Deutschlands Straßen – auch bekannt als Elektroautos. Das hast Du ja auch erwähnt in deiner Frage :)

Eine bessere Einbindung von Solarenergie in unser Stromsystem haben wir bereits in der letzten Wahlperiode gemeinsam mit der SPD und CDU/CSU auf den Weg gebracht: wir haben ein ganzheitliches Paket in den Bundestag eingebracht, das Schritt für Schritt die Kommunikation zwischen Stromnetz und Solaranlagen verbessern soll, damit wir weiterhin ein stabiles Netz aufrechterhalten. So müssen Anlage ab 7kW mit Smart-Meter und Steuerung ausgerüstet werden, um somit vom Netzbetreiber bei zu viel Strom im System temporär abgeschaltet zu werden.

Jetzt ist es wichtig, dass wir als Fraktion im Bundestag, zusammen mit den Menschen in Deutschland dagegen halten und zusammen für eine vernünftige Energiepolitik streiten. Danke dass Du Deinen Beitrag dazu leistest ! 

Beste Grüße 

Lena 

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