Lars Rohwer
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CDU
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Frage von Tatjana N. •

Guten Tag Herr Rohwer. Wann wird die Förderung für Solarenergie-Nutzung durch Privathaushalte ausgebaut? Wie setzen Sie sich davon ein, dass die geplanten Kürzungen in diesem Bereich gestoppt werden?

Es kann nicht der Regierung Ernst sein, in diesen Zeiten des offensichtlichen und massiven Klimawandels den Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien zu bremsen. Das ist unverantwortlich, grenzenlos menschenverachtend und kriminell, nicht nur für zukünftige Generationen. Auch wir werden, besonders im hohen Alter, unter den Folgen der Erwärmung und der Ressourcenknappheit zu leiden haben.

Es müssen jetzt alle Parteien gemeinsam Wege finden, die inzwischen schon unvermeidliche Klimaerwärmung mit allen Folgen zu bremsen und zu stoppen!

MfG,

T N.

Lars Rohwer
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau N.,

vielen Dank für Ihre Anfrage, welche mir die Möglichkeit gibt, die anvisierten energiepolitischen Anpassungen und Weichenstellungen der Bundesregierung zu erläutern.
 
Leider vereinfacht Ihre Frage das Anliegen der Energiewende enorm. Mit zielloser Förderung ist es hier schlichtweg nicht getan. Bündnisgrüne Projekte wie eine Pflicht zum PV-Einsatz auf jedem neugebauten Gebäude haben bspw. in Baden-Württemberg dazu geführt, dass diese Anlagen zwar auf den Dächern gebaut werden, aber nicht ins öffentliche Netz einspeisen dürfen. Die Netzbetreiber sind schlicht überfordert von der Menge an privatem, nicht systemdienlich ausgebautem PV-Strom, der in Dunkelflauten keine Hilfe ist und den Effekt einer Hellbrise intensiviert. 
 
Stattdessen setzt Bundesministerin Reiche mit Unterstützung meiner Fraktion nun auf die Netz- und Systemdienlichkeit im Ausbau von EE-Anlagen und Speichern. Nicht die PV-Förderung an sich, sondern lediglich die Unterstützung von kleinen, bereits lukrativen Anlagen, soll als logischer Schritt eingespart werden und stattdessen dort, wo der Ertrag für die Energiewende am größten ist, angewendet werden. Diese können zum Schlüssel in der privaten Stromversorgung werden, wenn wir uns von einer bloßen Einspeisevergütung hin zu einer Belohnung für netzdienliches Einspeisen hinbewegen. Wer tagsüber mit der PV-Anlage auf dem Dach oder dem Balkon Energie gewinnt, speichert diese bis zum Abend in seinem Heimspeicher und gibt sie dann in das Stromnetz, wenn sie benötigt wird.
 

Mit dem Solarspitzengesetz haben Union und SPD übrigens gemeinsam mit B‘90/Die Grünen am Ende der vergangenen Wahlperiode einen Schritt in diese Richtung unternommen und das Solarspitzengesetz beschlossen, welches die Einspeisevergütung in Zeiten negativer Strompreise ausschließt. Die aktuelle haushälterische Lage erfordert es, das vorhandene Geld effizient und effektiv auszugeben. Große Wind- und PV-Anlagen sind weitaus effizienter als kleine, nicht netzdienlich einspeisende PV-Anlagen und bedürfen deswegen zielgerichteter Förderung.
 

Mit freundlichen Grüßen
Lars Rohwer MdB
 

PS: Sie können mir gern auch direkt per eMail Fragen stellen unter lars.rohwer@bundestag.de

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