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Lars Pochnicht
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Frage von Stephan S. •

Frage an Lars Pochnicht von Stephan S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Pochnicht,

Ihre Antwort vom 02.05. bezüglich der Verspätungen der Linie 8 wirft bei mir weitere Fragen auf.

Auch ich fahre oft mit der Linie 8 und frage mich, wie Sie darauf kommen, dass eine Bevorrechtigung der Busse an der Kreuzung die Stauprobleme lösen könnte? Würden nicht in dem Maße, in dem die Linien 8 und 173 davon, vielleicht, profitieren, die Linien 26 von und nach Farmsen sowie die Linie 277 in Richtung Berne benachteiligt? Und dass dann nur wegen des in zu großer Zahl vorhandenen motorisierten Individualverkehrs.

Was sollen die Änderungen an der Ampelschaltung bringen, wenn sich der Verkehr entlang der B 434 bei der geringsten Störung durch ganz Bramfeld staut? Ich habe es schon erlebt, dass die Linie 8 ab dem Otto Versand bis zur Anderheitsallee im Stau stand, weil ein Mitarbeiter eines großen amerikanischen Paketdienstes seiner Tätigkeit nachging.

Was spricht dagegen, den motorisierten Individualverkehr zu benachteiligen? Er ist es, der einen Großteil an Feinstaub und anderer Giftstoffe verteilt, bei Unfällen schwere Verletzungen verursacht, den meisten Lärm macht und neben den Linienbussen zB auch den Handwerkern auf dem Weg zum nächsten Kunden im Weg stehen. Die Busspur muss kommen.

Schlachten Sie endlich das Goldene Kalb.

In diesem Sinne

Stephan Schümann

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Sehr geehrter Herr Schümann,

vielen Dank für Ihre Nachfrage zum Thema Busverkehr im Bereich Steilshooper Allee / Bramfelder Chaussee.

Die geschilderten Umstände im Verlauf der MetroBus-Linie 8 zwischen den Haltestellen Bramfeld Dorfplatz und Steilshooper Allee wollte die Hochbahn zum Anlass nehmen, die auftretenden Verspätungen genauer zu analysieren. Nur soweit es nach dieser Prüfung sinnvoll erscheinen sollte, könnten weitere punktuelle Maßnahmen zur Verbesserung des Linienbusverkehrs vorgeschlagen werden. Dies könnte dann auch einen Umbau am Knotenpunkt und die Ampelbevorrechtigung des Linienbusverkehrs sowie die Einrichtung einer Busspur bedeuten. Allerdings steht bis 2016 der dringende Handlungsbedarf bei den MetroBus-Linien 2, 3, 5, 6, 7, 20 und 25 im Ausbauziel A des Busbeschleunigungsprogramms im Mittelpunkt. Auf der Seite www.via-bus.de http://www.via-bus.de können Sie dazu weitere Information erhalten. Im Ausbauziel B sollen dann Maßnahmen an weiteren MetroBus-Linien umgesetzt werden. Welche Maßnahmen dies sein könnten, wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden. Dann könnte auch die Linie 8 näher betrachtet werden.

Mit Sicherheit löst eine Ampelbevorrechtigungan der Kreuzung Steilshooper Allee / Bramfelder Chaussee allein nicht die durch den erheblichen Autoverkehr hervorgerufenen Stauprobleme. Eine Ampelbevorrechtigung für den Linienbusverkehr im Zusammenhang mit Busspuren, insbesondere vor der Kreuzung, könnte allenfalls die Staufolgen für den Busverkehrs etwas mildern. Da die heute auftretenden Behinderungen des Linienbusverkehrs aber ganz offensichtlich aufgrund von Rückstauerscheinungen durch erheblichen Autoverkehr vor diesem Knotenpunkt auftreten, ist die Einrichtung von durchgängigen Busspuren auf der Bramfelder Chaussee sehr sorgfältig zu prüfen: die Leistungsfähigkeit für den Autoverkehr würde hierdurch weiter reduziert und die Stauerscheinungen noch weiter verschärft werden. Dies habe ich in meiner damaligen Antwort auch so dargestellt.

Bei der Umsetzung unseres Busbeschleunigungsprogramms geht es uns nicht darum irgendeinen Verkehr zu benachteiligen, sondern darum, den Linienbusverkehr durch geeignete Maßnahmen zu beschleunigen um damit die Buskapazitäten durch verkürzte Umlaufzeiten zu erhöhen. Das hat dann auch Auswirkungen auf den übrigen Verkehr zur Folge und führt leider auch zu einer Verlangsamung des motorisierten Individualverkehrs. Vor diesem Hintergrund muss jede einzelne Maßnahme aber sehr genau geprüft werden. Das heißt natürlich auch, dass die Auswirkungen auf den übrigen Busverkehr geprüft werden müssen.

Darüber hinaus sind Lieferverkehre, die in zweiter Reihe oder aber im absoluten Halteverbot halten, ein nicht hinnehmbares Ärgernis. Hier sind die Polizei und andere Dienststellen gefordert gegen so ein verbotswidriges Parken oder Halten vorzugehen.

Mit freundlichen Grüßen,
Lars Pochnicht

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