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Lars Düsterhöft
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Frage von Vanessa J. •

Wie gehts es weiter mit heilpädagogischen Gruppen in Berliner Kitas?

Sehr geehrter Herr Düsterhöft,

ich bin Masterstudentin für Bildung & Beratung (KHSB) und stellv. Kita-Leiterin einer Einrichtung mit einer heilpädagogischen Gruppe. Seit Dez. 2022 gibt es keine Infos mehr zum Fortbestand oder zur Evaluation dieses Konzepts, das über das Gute-Kita-Gesetz finanziert wurde.

In der Praxis zeigt sich: Externe Evaluationen schließen heilpädagogische Gruppen aus; Übergänge in inklusive Gruppen scheitern oft an fehlenden Platzreserven und ungleichen Personalschlüsseln (0,6 vs. 0,5 VZÄ). Zudem gibt es keine klaren Kriterien, welche Kinder „mehrfach schwerstbehindert“ sind – jede Kita entscheidet selbst.

Wie soll so eine qualitätsgesicherte, inklusive Entwicklung gewährleistet werden? Wer überprüft und evaluiert diese Gruppen?

Mit freundlichen Grüßen, Vanessa Janz

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Antwort von
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Vielen Dank für Ihre wichtige Frage.

Heilpädagogische Gruppen sind ein unverzichtbares Angebot für Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf – und zugleich ein Baustein auf dem Weg zu echter Inklusion in der frühkindlichen Bildung.

Dass es seit Ende 2022 keine klaren Informationen zum Fortbestand oder zur Evaluation dieses Konzepts gibt, ist tatsächlich problematisch. Nach aktuellem Stand werden bestehende heilpädagogische Gruppen in Berlin weiterfinanziert, sofern sie in die Rahmenvereinbarungen mit der Senatsverwaltung eingebunden sind. Eine langfristige Perspektive über die aktuelle Haushaltsperiode und die Laufzeit der Bundesmittel aus dem Gute-Kita-Gesetz hinaus ist jedoch bislang nicht verbindlich gesichert.

Als behindertenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion ist mir wichtig, dass diese Gruppen nicht aus dem Blick geraten. Für uns als SPD gilt: Inklusion darf kein befristetes Projekt sein. Wir setzen uns dafür ein, dass heilpädagogische Gruppen verbindlich in die externe Evaluation nach der QVTAG einbezogen werden, dass berlinweit einheitliche Kriterien und gerechte Personalschlüssel gelten und dass Übergänge in inklusive Gruppen planbar, personell abgesichert und fachlich begleitet werden. Nur so lassen sich Qualität und Teilhabe dauerhaft sichern.


 

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