Katy Walther vor dem Vierröhrenbrunnen in ihrem Wahlkreis in Langen
Katy Walther
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Thomas S. •

Frage an Katy Walther von Thomas S. bezüglich Verkehr

Guten Tag Frau Walter,

Frage 1:

Sind Sie für eine Verlagerung des Straßenverkehrs auf die Schiene?

Frage 2:

Sollten Sie Frage 1 bejahen, wie möchten Sie eine solche Verlagerung umsetzen
bzw. arbeiten Sie an seiner solchen Umsetzung?

Die hessische Landesregierung prüft die Reaktivierung einiger stillgelegten Bahnlinien:

https://wirtschaft.hessen.de/sites/default/files/media/hmwvl/180716_prasentation_reaktivierungschienenprojekte_projektblaetter_0.pdf

Frage 4:

Ist Ihnen das benannte Reaktivierungsprogramm bekannt?

Frage 5:

Wie werten Sie dieses Programm?

Ich persönlich empfinde die benannten Reaktivierungsbemühungen bzw. die dazu erst laufenden Voruntersuchungen als unzureichend. In der verlinkten Präsentation werden gerade einmal 4 bzw. 5 Strecken aufgeführt, deren Reaktivierung geprüft wird. Obwohl die Reaktivierung dieser Strecken oftmals die Fahrzeiten bezogen auf wichtige Relationen halbieren könnte (z.B. im Fall der Lumdatalbahn Reduzierung der Fahrzeit Londorf – Gießen Bahnhof von heute mit dem Bus 50 – 60 Minuten auf unter 30 Minuten) kann und wird es vermutlich noch viele Jahre dauern, bis die untersuchten Strecken (wenn überhaupt) an den Start gehen werden. Dabei wurden diese Strecken bis etwa 1960 neben einer Vielzahl weiterer inzwischen eingestellten Bahnstrecken verkehrlich rege genutzt - ein Link zur Darstellung großer Teile des einst umfangreichen Schienennetzes in Hessen:

https://www.landkartenarchiv.de/vollbild_eisenbahnkarten.php?q=GERMAN_RAILWAYS_300K_SHEET_36_FRANKFURT_occupation_zones_3_1945

Glauben Sie, dass die hessische Verkehrspolitik dem Klimaschutz ausreichend Genüge leistet, wenn diese langsam kleine Teile des verloren gegangenen Bahnnetzes zu rekonstruieren sucht, während der Klimawandel an Fahrt aufnimmt?

Was halten Sie von der Idee das in der verlinkten Karte dargestellte Bahnnetz innerhalb der nächsten 10 Jahre wieder herzustellen, zumindest engagiert für dessen Wiederherstellung zu arbeiten?

Viele Grüße T. S.

Katy Walther vor dem Vierröhrenbrunnen in ihrem Wahlkreis in Langen
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Zuschrift zum Thema Reaktivierung von Eisenbahnstrecken in Hessen.

Frage 1:

Sind Sie für eine Verlagerung des Straßenverkehrs auf die Schiene?

Ich möchte, dass ÖPNV und insbesondere der Güterverkehr auf der Schiene gegenüber dem Auto und LKW konkurrenzfähig sind. Deshalb wollen wir die Schieneninfrastruktur in Hessen ausbauen, und dabei modernste Lärmschutzmaßnahmen zum Schutze der Bevölkerung umsetzen.

Frage 2:

Sollten Sie Frage 1 bejahen, wie möchten Sie eine solche Verlagerung umsetzen
bzw. arbeiten Sie an seiner solchen Umsetzung?

Die Konkurrenzfähigkeit der Bahn wollen wir, je nach Bedarf und Potenzial, sowohl mit Neubauprojekten, wie zum Beispiel den Vorhaben aus den Projekten Frankfurt-Rhein-Mainplus und S-Bahnplus, als auch punktuell mit der Reaktivierung von stillgelegten Strecken erreichen. 

Frage 4:

Die hessische Landesregierung prüft die Reaktivierung einiger stillgelegten Bahnlinien:

https://wirtschaft.hessen.de/sites/default/files/media/hmwvl/180716_prasentation_reaktivierungschienenprojekte_projektblaetter_0.pdf

Ist Ihnen das benannte Reaktivierungsprogramm bekannt?

Das Reaktivierungsprogramm ist mir bekannt.

Frage 5:

Wie werten Sie dieses Programm?

Das Reaktivierungsprogramm ist Teil unserer Gesamtstrategie für den Bahnverkehr in Hessen. Wir bekennen uns im Koalitionsvertrag zu mehr Engagement für den Schienenverkehr und beispielsweise zur Reaktivierung der von Ihnen genannten Lumdatalbahn, sowie auch der Horloff- oder Aartalbahn. Eine reine Wiederherstellung des Bahnnetzes von 1945 wie von Ihnen vorgeschlagen, ohne die mittlerweile vollständig geänderten Bedarfe zu berücksichtigen, halte ich aber für nicht zielführend. Der Schienenknoten Frankfurt beispielsweise gehört zu den größten Engpässen im deutschen Netz. Es ist deshalb auch dringend nötig, dass die Neu- und Ausbauprojekte Rhein-Main/Rhein-Neckar (Frankfurt-Mannheim inkl. Wallauer Spange) und Hanau-Fulda weiter vorangetrieben werden. Dazu gilt es, überlastete Pendlerstrecken in Rhein/Main weiterzuentwickeln sowie die Regionaltangente West, die Nordmainische S-Bahn und weitere Projekte zu realisieren.

Beste Grüße,

Katy Walther

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