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Katja Dörner
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Frage von Reinhold R. •

Frage an Katja Dörner von Reinhold R. bezüglich Senioren

Sehr geehrte Frau Dörner,

vor Monaten wurde in den meisten Medien publiziert, daß die Hinzuverdienstgrenze für Frührentner zum Herbst diesen Jahres bis zur Höhe des letzten Nettoverdienstes (abzügl. Rentenbetrag) angehoben werden soll.
Seit diesem Zeitpunkt ist nirgendwo mehr etwas über dieses Vorhaben zu hören oder lesen.
Ich möchte Sie um Auskunft bitten, wie weit die Gesetzesberatungen vorangeschritten sind, und ob die Frührentner mit einer solchen Beschlußfassung rechnen können.
Für Ihre Auskunft wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüße aus Godesberg

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Röger,

leider bleibt es auch in Bezug auf die Hinzuverdienstgrenzen bei Renteneintritt vor der Regelaltersgrenze bis heute bei wortreichen Ankündigungen seitens der Bundesregierung. Obwohl sich die Regierungsparteien zu Beginn des Jahres darauf geeinigt hatten, die Hinzuverdienstgrenzen in so weit zu erhöhen, dass ArbeitnehmerInnen, die vor Erreichen des 65. Lebensjahrs in Rente gehen, so viel dazu verdienen können, bis die Höhe des letzten Bruttogehalts erreicht ist, ist bisher leider nichts passiert. Es ist wichtig, dass die gesetzliche Grundlage für die Neuausrichtung der Hinzuverdienstmöglichkeiten noch in diesem Jahr geschaffen wird, denn sie eine wichtige Maßnahme, die die Anhebung der Regelaltersgrenze flankiert.

Alterung ist individuell sehr unterschiedlich. Manche Menschen können mit 60 nicht mehr arbeiten, andere sind körperlich fit genug, auch mit über 70 Jahren noch voll im Erwerbsleben zu stehen und wollen das auch. Viele Menschen wünschen sich einen gleitenden Übergang in den Ruhestand. Es bedarf flexibler Modelle, die den unterschiedlichen Lebensplanungen und -verläufen der Menschen gerecht werden. Frührentner sollen aufgrund ihrer höheren Hinzuverdienste höhere Ansprüche an die gesetzliche Rentenversicherung erwerben können. Auch die Teilrente wird dadurch attraktiver gemacht. Gleichzeitig ist es das Ziel, Fachkräfte länger im Beruf zu halten, ihnen aber zugleich einen gleitenden Übergang in die Rente zu verschaffen.

Wir wollen älteren Menschen mehr Selbstbestimmung ermöglichen: Sie sollen entsprechend ihrer individuellen Situation Erwerbstätigkeit und Rentenbezug freier als bisher kombinieren können. Die skandinavischen Länder haben damit gute Erfahrungen gemacht: Die Menschen dort arbeiten im Durchschnitt länger, aber nicht unbedingt Vollzeit. Das Motto wäre also: Länger arbeiten, aber weniger.

Freundliche Grüße, Katja Dörner