Macht der Plan der CDU in Braunschweig neue Kasernen einzurichten (weil es derer schon mal 5 gab), für Sie Sinn?
Mein Gedanke wäre, dass man nun eher Gemeinden entlang der Ostgrenze damit beschäftigen sollte. So sehr die Stadt Braunschweig die zusätzliche Kaufkraft gebrauchen könnte, aber das fände ich als Sozialdemokrat doch sehr weit hergeholt.

Sehr geehrter Herr H. ,
die Frage nach geeigneten Standorten für Bundeswehrkasernen ist äußerst komplex und wird auf Bundesebene unter Einbeziehung zahlreicher fachlicher Kriterien entschieden. Zuständig ist das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg). Die konkrete Planung, Bewertung und Umsetzung erfolgt durch spezialisierte Stellen wie das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) sowie die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).
Sicherlich ist es so, dass im Zuge der aktuellen Entwicklungen die Militärwirtschaft insgesamt in Deutschland und auch in Niedersachsen an Bedeutung gewinnen wird. Nicht nur in Bezug auf Kasernenstandorte oder Bundeswehrkrankenhäuser, sondern auch für die Industrie. Braunschweig könnte als Kasernenstandort mit Anbindung an die A2 sicherlich einen gewissen Standortvorteil haben, jedoch sind meines Wissens nach alle ehemaligen Kasernenstandorte im Stadtgebiet aufgehoben und anderweitig genutzt, weitere Flächen sehe ich im Stadtgebiet dafür nicht. Von daher teile ich Ihre Einschätzung, dass Braunschweig als Kasernenstandort nicht die erste Wahl sein wird bzw. nicht zu forcieren ist.
Als Landtagsabgeordnete habe ich Vertrauen in die zuständigen Bundesstellen, die über einen gesamtdeutschen und militärfachlichen Überblick für eine fundierte Standortentscheidung haben. Sollte in einem Auswahlprozess Braunschweig oder die Region in Frage kommen, werden wir uns in Braunschweig intensiv damit beschäftigen müssen.
Beste Grüße
Julia Retzlaff MdL