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Julia Klöckner
CDU
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Frage von Michael S. •

Wie stehen Sie zu den Kriegsverbrechen die die Israelische Regierung im Gazasreifen verübt.Vertreibung und töten unschuldiger Frauen und Kinder.

Jeden Sonntag wenn ich Berichte im Weltspiegel über den Gaza Streifen ,habe ich kein Verständnis das die Regierung nichts gegen die Regierung Netanjahu unternimmt.z.B.Stop von Waffenlieferungen,sowie Sanktionen

Mit freundlichenGrüßen

Michael S.

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Sehr geehrter Herr S.,

danke für Ihre Frage. Da Sie sich auf meine Aufgaben als Bundestagspräsidentin beziehen, antworte ich Ihnen nicht in meiner Funktion als Abgeordnete, sondern als Vertreterin des Verfassungsorgans Deutscher Bundestag und der Gesamtheit seiner Mitglieder sowie dank der Zuarbeit der Bundestagsverwaltung: 

Deutschland ist dem Staat Israel freundschaftlich verbunden. Das Existenzrecht und die Sicherheit Israels sind Teil unserer Staatsräson. Diese Haltung ist und bleibt politisch wie moralisch unverhandelbar. Der brutale Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 war ein barbarischer Akt und der schlimmste Massenmord an Jüdinnen und Juden seit der Shoah. Dabei verfolgte die Hamas das Ziel, Israel dauerhaft zu destabilisieren und zu vernichten. Noch immer hält die Hamas israelische Geiseln unter unmenschlichen Bedingungen fest. Israel hat das Recht, sich zu verteidigen – gegen Terrorismus, gegen Raketenangriffe, gegen die Bedrohung seiner Bevölkerung. 

Die Versorgung der Zivilbevölkerung mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten ist ein völkerrechtlich geschütztes Gebot – auch im Krieg. 

Ihre pauschale Unterstellung von Kriegsverbrechen weise ich zurück. Ich vertraue auf die Rechtsstaatlichkeit der israelischen Demokratie und bitte Sie, die komplexe und unübersichtliche Situation im Gaza-Streifen zu berücksichtigen. Die Hamas trägt die Verantwortung für die Not der Menschen in Gaza – nimmt sie sogar strategisch in Kauf. Es gibt zahlreiche Berichte, denen zufolge sie humanitäre Hilfsgüter beschlagnahmt, zweckentfremdet oder auf dem Schwarzmarkt verkauft hat. Auch das ist ein klarer Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht.

Deshalb müssen wir über die Wege der Hilfe nachdenken. Hilfslieferungen müssen die Menschen erreichen, für die sie bestimmt sind – nicht die Terroristen, die sie unterdrücken. Dazu braucht es internationale Zusammenarbeit und funktionierende Kontrollmechanismen.

Es liegt in der Hand der Hamas, unverzüglich alle Geiseln freizulassen, ein wichtiger Schritt zur Deeskalation. Gleichzeitig sind internationale Vermittlungsbemühungen und der politische Wille aller Beteiligten für eine dauerhafte Lösung erforderlich.

Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass Sie selbstverständlich die Möglichkeit haben, auch auf direktem Weg mit dem Deutschen Bundestag, seinen Abgeordneten oder mir als seiner Präsidentin Kontakt aufzunehmen. Zum Beispiel über: https://www.bundestag.de

Herzliche Grüße
Julia Klöckner

 

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