Als Frau und Bundestagspräsidentin würden Sie nicht kritisieren wollen das nicht einmal theoretisch in Rom eine neue Päpstin statt einem Papst von 138 Kardinäle-Männer gewählt werden könnte? Danke
Sehr geehrte Frau V.,
danke für Ihre Frage. Da Sie sich auf meine Aufgaben als Bundestagspräsidentin beziehen, antworte ich Ihnen nicht in meiner Funktion als Abgeordnete, sondern als Vertreterin des Verfassungsorgans Deutscher Bundestag und der Gesamtheit seiner Mitglieder sowie dank der Zuarbeit der Bundestagsverwaltung:
Viele katholische Frauen haben den Wunsch, ein geistliches Amt auszuüben. Ich empfinde es durchaus als problematisch, dass ihnen diese Möglichkeit bislang kaum offensteht. Wenn sich die Rolle der Frau in der Gesellschaft wandelt, meine ich, dass sich auch ihre Rolle innerhalb der Kirche weiterentwickeln sollte.
Es hat in der Vergangenheit bereits bedeutsame Veränderungen gegeben. Ich erinnere mich noch gut daran, dass Mädchen früher nicht einmal als Messdienerinnen zugelassen waren. Ich durfte in meiner Kindheit keinen Ministrantendienst ausüben – heute ist das selbstverständlich.
Möglich wurde dieser Wandel, weil die Debatte über die Öffnung kirchlicher Ämter für Frauen engagiert und beharrlich geführt wurde – und genau deshalb auch heute weitergeführt werden muss. Vor allem innerhalb der Kirchen.
Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass Sie selbstverständlich die Möglichkeit haben, auch auf direktem Weg mit dem Deutschen Bundestag, seinen Abgeordneten oder mir als seiner Präsidentin Kontakt aufzunehmen. Zum Beispiel über: https://www.bundestag.de
Herzliche Grüße
Julia Klöckner