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Frage von Andreas H. •

Frage an Jürgen Scharf von Andreas H. bezüglich Gesundheit

Können Sie sich vorstellen (oder haben Sie sogar schon Ideen), daß in der Gesundheitspolitik für den Patienten wieder Qualität und Erhalt von Leistungen im Vordergrund stehen und nicht wie in den vergangenen Jahren nur das Sparen und Kürzen?
Gleiches gilt auch für die Leistungserbringer: Soll ein Scheinwettbewerb gefordert und gefördert werden (Werbung der Krankenkassen im TV bei genereller Versicherungspflicht z.B.) oder ist es nicht sinnvoll, die Leistungen von Ärzten, Krankenschwestern, Apothekern, Physiotherapeuten u.a. hier vor Ort angemessen zu vergüten?

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Antwort von
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Aufgrund der Diskussion über die Finanzierung des Gesundheitswesens kann schnell der Eindruck entstehen, dass die Versorgung und deren Qualität in den Hintergrund gerückt ist. Dies ist und wird niemals der Fall sein. Bei allen Finanzierungsdiskussionen stand und steht die Qualität immer im Vordergrund. Ziel ist es, ein finanzierbares System bei gleichbleibender oder sogar verbesserter Qualität zu gestalten.

Es ist richtig, dass verschiedene Leistungen aus dem GKV-Katalog genommen wurden. Es ist aber auch richtig, dass eine Vielzahl neuer Leistungen hinzu gekommen sind. Hier ist es aufgrund der Vielzahl und des Umfang der Leistungen nicht immer leicht, die Transparenz in der Außenwirkung herzustellen, die jedoch wichtig wäre, um eine gesamtgesellschaftliche Akzeptanz zu erzielen. Wir sind mit dem Gesundheitswesen an einem Punkt angekommen, an dem wir uns fragen müssen, was wir uns an Gesundheitsversorgung noch leisten wollen und können. Eine Patentlösung gibt es hier sicherlich nicht, da die Gesundheitspolitik und das Gesundheitswesen mehr als jedes andere Gebiet auch von der subjektiven Wahrnehmung des einzelnen Akteurs beeinflusst wird.

Wir setzen uns jedoch dafür ein, dass der bisherige hohe - und weltweit anerkannte - Standard beibehalten und weiter verbessert wird. Ein Scheinwettbewerb findet im Gesundheitswesen nicht statt. Sicherlich kann man sich trefflich darüber streiten, welche Wettbewerbsform hier gewünscht wird. Im Vordergrund steht hier zweifelsfrei der Qualitätswettbewerb, der im zweiten Schritt sich auch auf die Preisgestaltung auswirkt. Wir setzen uns dafür ein, dass die Leistungen, die auf einem hohen Qualitätsstandard erbracht werden, auch eine angemessene Vergütung erfahren. Am Beispiel der vertragsärztlichen Versorgung zeigt sich, dass die von Sachsen-Anhalt mit initiierten Maßnahmen gegriffen und sich positiv auf die Vergütungssituation ausgewirkt haben. Im Vergleich zum Jahr 2007 stehen den niedergelassenen Ärzten in unserem Land mehr als 20 v.H. zusätzlich an Honorar zur Verfügung. Eine solche Steigerungsquote ist in keinem anderen Bundesland oder gar in einer anderen Branche zu verzeichnen.