Wie stehen sie zu den EU-Plänen, die Kernkraft als "nachhaltig" einzustufen?
Sehr geehrte Frau Skudelny,
wie stehen sie zu den EU-Plänen, die Kernkraft als "nachhaltig" einzustufen?
Mit freundlichen Grüßen,
Luca Tom P.
Sehr geehrter Herr P.
die Energiewende stellt uns vor große Herausforderungen. Klar ist, dass wir im Moment unseren Energiebedarf in Deutschland nicht ausschließlich aus Erneuerbaren Energien decken können. Ein wichtiger Schritt ist die Verständigung von Wirtschafts- und Umweltministerium zum Konflikt zwischen Ausbau der Erneuerbaren und dem Naturschutz. Gas wird als Übergangsenergie unverzichtbar sein. Fehlende Investitionen in Gaskraftwerke zögern den Kohleausstieg weiter hinaus. Dabei muss die Gas-Infrastruktur H2-ready sein, damit der Umstieg auf klimafreundlichen Wasserstoff klappt. Diese Investitionen in Gas sind nachhaltig. Kernenergie hingegen kann aus meiner Sicht, nicht zuletzt durch die ungelöste Endlagerfrage, nicht als nachhaltig eingestuft werden. Eine Rückkehr zur Kernenergie in Deutschland halte ich auch aufgrund der Signale aus der Energiewirtschaft für unwahrscheinlich. Der Fokus in Deutschland muss in den kommenden Jahren auf der Suche nach einem geeigneten und von der Bevölkerung akzeptierten Endlager für radioaktive Abfälle liegen, um der Verantwortung gegenüber kommender Generationen gerecht zu werden.
Mit freundlichen Grüßen
Judith Skudelny
Weitere Fragen an Judith Skudelny
Den Vorwurf, die FDP hätte mit ihrer Haltung zur Schuldenbremse dazu beigetragen, dass die deutsche Wirtschaft 2023 geschrumpft ist, muss ich zurückweisen, denn Deutschland hat die Schuldenbremse 2023 nicht eingehalten.
Die Frage nach einem Verbot der AfD wurde mir auf dieser Plattform vor wenigen Tagen bereits schon einmal gestellt. Sie können meine gesamte Antwort hier nachlesen:
Die Teilnahme von AfD-Vertretern an Treffen wie dem in Potsdam untermauert, dass die AfD eine rechtsextreme, offen demokratiefeindliche Partei ist.
Im Gegenteil, eine vernünftige und nachhaltige Klimapolitik braucht eine starke wirtschaftliche Grundlage. Deshalb halte ich die Entscheidung der Ampelkoalition, den Klimaschutz im Wirtschaftsministerium anzusiedeln, nicht für so falsch wie Sie.