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Judith Skudelny
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Frage von Rüdiger K. •

Wie kann der Krieg in der Ukraine beendet werden?

Sehr geehrte Frau Skudelny, der fortwährende Krieg in der Ukraine beinhaltet hohe Risiken. So könnten Kampfhandlungen in der Nähe von Kernkraftwerken zu einem Austritt von Radioaktivität führen oder es könnte die NATO versehentlich in den Krieg hineingezogen werden, wenn ein Geschoss zu weit fliegen sollte. Wie könnte der Krieg zeitnah beendet werden? Sehen Sie eine Möglichkeit, Russland am Verhandlungstisch gegen Zugeständnisse (z.B. Verzicht auf den NATO Beitritt der Ukraine, Wiederaufnahme von begrenzten Energielieferungen, Lockerung von Sanktionen) dazu zu bewegen, alle seine Truppen aus der Ukraine abzuziehen?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr K.,

Ihren Wunsch nach Frieden in der Ukraine teile ich und selbstverständlich ist die Sicherheit und Sicherung der Kernanlage von übergeordneter Bedeutung. Es ist jedoch völlig klar, dass kein Land den Frieden mehr will als die Ukraine, deren Bevölkerung im Zuge des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieges Aggression Tod, Vertreibung und zahllose Grausamkeiten erfahren musste.

Und genau hier liegt das Problem: An einer diplomatischen Lösung zeigt Russland überhaupt kein Interesse. Putin will die Ukraine auslöschen und von der Landkarte streichen. Deshalb ist die Friedensfrage aktuell leider eine militärische und keine politische. Es braucht einen gerechten Frieden und keinen russischen Diktatfrieden. Zumal sich die Frage stellt, was Russland dann davon abhalten sollte, weitere Staaten anzugreifen, wenn es in der Ukraine Erfolg hat.

Ich unterstütze daher das in der Charta der Vereinten Nationen verankerte legitime Recht der Ukraine, sich gegen Russlands Angriff zu verteidigen und die uneingeschränkte Kontrolle über ihr Hoheitsgebiet innerhalb der international anerkannten Grenzen zurückzuerlangen. Wir können in meinen Augen nur alles in unserer Macht stehende unternehmen, um das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine zu stärken, ohne dabei selbst Kriegspartei zu werden – in der Hoffnung, dass es uns so schnell wie möglich gelingt, Russland an den Verhandlungstisch zu holen.

Mit freundlichen Grüßen

Judith Skudelny

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