Wie positionieren Sie sich zur Forderung v. M. Kretschmer russisches Gas über Nord Stream 2 importieren? Lassen Sie die dt. Wirtschaft für eines der korruptesten Länder (Platz 104) in die Knie gehen?
Ukraien- Platz 104 im Corruption Perceptions Index, CPI
Quelle: https://www.transparency.de/cpi/cpi-2023/cpi-2023-tabellarische-rangliste
"....Es kriselt in der ostdeutschen Chemieindustrie: Bei Dow Chemical in Böhlen wird am Mittwoch gegen Stilllegungspläne einzelner Anlagen protestiert. Bis Ende Juli soll eine Entscheidung über die Zukunft der Werke fallen – und in Böhlen sieht man auch Handlungsbedarf bei der Politik. ..."
Quelle: 28. Mai 2025
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/dow-chemical-sachsen-anhalt-schliessung-zukunft-100.html
Sachsens Ministerpräsident Kretschmer will wieder russisches Gas über Nord Stream 2 importieren.
Quelle: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/michael-kretschmer-michael-kellner-kritisiert-vorstoss-zu-nord-stream-2-a-4ab7be04-cbf3-4e98-9d00-1610640a106e
Sehr geehrter Herr H.,
ich halte die Forderung von Herrn Kretschmer, wieder russisches Gas über Nord Stream 2 zu importieren, für falsch. Natürlich steht die Chemieindustrie – gerade in Ostdeutschland – massiv unter Druck, und die hohen Energiepreise gefährden Arbeitsplätze. Aber sich erneut abhängig zu machen von Russland, das Energie gezielt als politische Waffe eingesetzt hat, wäre kurzsichtig und gefährlich.
Wir müssen unsere Wirtschaft entlasten – aber nicht, indem wir alte Abhängigkeiten wiederbeleben. Stattdessen braucht es konsequent günstigere und sichere Energiequellen: mehr heimische Erzeugung, LNG, langfristige Lieferverträge mit verlässlichen Partnern. Sonst stehen wir in ein paar Jahren vor demselben Problem.
Kurz gesagt: Die Sorgen der Betriebe sind real, aber russisches Gas ist nicht die Lösung.
Mit freundlichen Grüßen
Jens Lehmann
Weitere Fragen an Jens Lehmann
Aus meiner Sicht gilt: Der Weg muss klar in Richtung erneuerbare Energien, Netzausbau und Speicher gehen. Gaskraftwerke können, wenn überhaupt, nur als Übergangstechnologie eine Rolle spielen – nicht als Dauerlösung.
Die Reform soll in erster Linie sicherstellen, dass der Staat im Ernstfall einen Überblick über die personellen Ressourcen hat – nicht mehr. Alles andere bleibt auf freiwilliger Basis oder unterliegt dem verfassungsrechtlich geschützten Recht auf Verweigerung
Die ehrliche Antwort lautet: Nein, das jetzige Pensionssystem für Beamte und Politiker können wir uns wahrscheinlich auf Dauer so nicht mehr leisten.
Das bedeutet: weniger Subventionen für sehr kleine, ohnehin schon wirtschaftliche PV-Anlagen, dafür eine stärkere Unterstützung für größere und netzdienlich ausgelegte Anlagen, die unsere Stromversorgung tatsächlich stabilisieren.