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Jan van Aken
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Frage von Fabian G. •

Frage an Jan van Aken von Fabian G. bezüglich Innere Sicherheit

Hallo Herr van Aken,

In einem Interview mit der Zeitschrift Welttrends sagen Sie, ihr Verhältnis zur Bundeswehr sei "extrem entspannt". Gilt das für die ganze Partei? Können Sie das weiter ausführen? Manchmal hat man den Eindruck viele in der Linken sehen die Bundeswehr als politische Konkurrenz an und wollen sie ins gesellschaftliche Abseits drängen. Unsere Armee ist aber keine eigenständige politische Partei sondern ein "Primat der Poltitik". Wenn Sie es in die Regierung schaffen auch ihrer Politik. Beispielhaft ist hier die Forderung nach einem Gegenpol bei Besuchen von Jugendoffizieren oder sogar deren Verbot zu nennen. Wäre es nicht einfach sinnvoller zu fordern, das die Jugendoffiziere in besonderem Maße auf die Gefahren ihres Berufes hinweißen?

Viele Grüße

Fabian Gand

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Antwort von
DIE LINKE

Lieber Herr Gand,

ich glaube, niemand in der LINKEN sieht die Bundeswehr als politische Konkurrenz an. Konkurrieren, wenn man dieses Wort benutzen will, tun wir ja allenfalls mit anderen Parteien – ich würde da allerdings eher von politischen Differenzen und Streit sprechen.
Die Bundeswehr ist laut dem Grundgesetz eine Parlamentsarmee, dass heisst, dass ihr Einsatz im Ausland vom Parlament beschlossen wird – also von den Politikerinnen und Politikern. Dass die LINKE im Gegensatz zu allen anderen Parteien deutsche Soldaten nicht in Auslandseinsätze schicken will, richtet sich nicht gegen die Soldaten, sondern es ist eine Absage an die PolitikerInnen und eine Außenpolitik, die zunehmend militärische Mittel an die Stelle von Diplomatie und gewaltfreiem Interessenausgleich setzen. Die Soldaten sollen dafür dann den Kopf hinhalten. Das lehnen wir ab.

Zur Bundeswehr in Schulen: ich bin strikt dagegen, dass die Bundeswehr in Schulen für den Soldatenberuf werben darf. Es liegt in der Natur der Sache, dass Jugendoffiziere gerade nicht auf die Elemente des Berufs hinweisen, die die Jugendlichen davon abschrecken, zur Bundeswehr zu gehen. Über die psychischen und physischen Folgen von Kriegseinsätzen wird da ebenso wenig berichtet wie über das Töten und getötet werden, dass (leider) Teil des Soldatenberufes ist. Allein deshalb müsste es schon einen „Gegenpol“ geben. Wobei ich, wie gesagt, für ein Verbot der Bundeswehrwerbung an Schulen bin. Übrigens lehne ich es auch ab, wenn Unternehmen in Schulen werben.

Mit besten Grüßen
Jan van Aken