Wenn ich veganes Hack kaufe, weiß ich doch, was es ist. Werden Sie in diesem Zusammenhang im Parlament an die Vernunft appellieren - oder ist Ihnen das Thema eher egal?

Guten Tag Frau O.,

vielen Dank für Ihre Frage. Auch wir gehen davon aus, dass Verbraucher*innen merken, ob sie Fleisch oder Fleischersatzprodukte kaufen. Wir positionieren uns dementsprechend auch gegen eine Zustimmung Deutschlands im EU-Rat zu der Verordnung, die die Bezeichnung von Fleischersatzprodukten schärfer regulieren will.

Die Linke findet, es gibt in Bezug auf Ernährung und Landwirtschaft deutlich wichtigere Anliegen:

In den vergangenen fünf Jahren sind Lebensmittel über 30 Prozent teurer geworden, gleichzeitig verzeichnen Lebensmittelkonzerne Rekordgewinne. Wir fordern die Befreiung von der Mehrwertsteuer für Grundnahrungsmittel (und Hygieneprodukte und den ÖPNV), das Verbot von Spekulation mit Lebensmitteln und die Schwächung der Macht der großen Supermarktketten, die in einzelnen Regionen fast Monopolstatus haben. Wir wollen außerdem ein kostenloses und gesundes Mittagessen in allen Kitas und Schulen.

Wir kämpfen für eine sozial gerechte und auf das Gemeinwohl orientierte Landwirtschaft. Wir wollen unter anderem, dass Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, davon gut leben können: Dafür wollen wir Grund und Boden vor Spekulation schützen und Landwirt*innen sozial absichern, außerdem wollen wir die heimische Agrarwirtschaft vor billigen Importen, die unseren Standards nicht entsprechen, schützen. 

Wir erwarten von der Bundesregierung, aber auch von den Abgeordneten im EU-Parlament und im Bundestag, dass sie sich nicht von künstlich erzeugten Debatten der Fleischproduzent*innen-Lobby und Bauernverbände ablenken lassen, sondern sich darauf konzentrieren, wo es wirklich brennt: Immer mehr Menschen in Deutschland und Europa können es sich nicht mehr leisten, sich und ihre Familien ausreichend und gesund zu ernähren. Das ist das Problem, das wir lösen müssen.

Mit solidarischen Grüßen

Das Team von Ines Schwerdtner