Angenommen wir leben weiter im bisherigen System: Ist eine Aktienrente nicht ein Mittel zur Demokratisierung von Vermögen, wenn sie auf langfristige, nachhaltige Anlagen ausgelegt ist?
Mein Vater, geboren im Osten, seit 1990 bei der Berliner Sparkasse mit ca 3000€ Einkommen, hatte das Privileg einer wirtschaftlichen Bildung und investierte seit Mitte der 90er monatlich kleine Beträge von 50-100€ in bewusst nachhaltige Fonds. Dadurch hatten meine Schwester und ich das Privileg eines gut gefüllten Sparkontos zum Schulabschluss.
Warum aber ist selbst ein solcher Fall wie mein Vater in Deutschland stigmatisiert? Wenn ich davon erzähle, werde ich schnell als Bänkersohn abgestempelt, obwohl 3000€ in Berlin heutzutage wohl kaum als unendlich viel gelten können.
Ist es nicht so, dass neben aller berechtigter Kritik am Wirtschaftssystem, eine Aktienrente und etwas mehr wirtschaftliche Grundbildung einen wichtigen Hebel darstellen würden? Und warum ist das Ziel, möglichst vielen Menschen die wirtschaftlichen Möglichkeiten zu eröffnen, die mein Vater uns ermöglicht hat, nicht erstrebenswerter?
Das schließt ja keine Vermögensteuer oder Steuer auf Aktienspekulationen aus