Hier sehen Sie mich, Imke Pirch. Eine junge Frau, 31 Jahre alt. Ich lächel freundlich und schaue Sie an.
Imke Pirch
DIE LINKE
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Frage von Markus S. •

Ich wollte von dir wissen ob du den Film Seaspiraci dir angesehen hast ?

Hallo Imke,
Ich stelle mich kurz vor,
Ich bin Markus Sigg geboren in Rust am Rhein.
Seit meinem 19ten Lebensjahr (1983) habe ich mein Heimatdorf verlassen,
weil es mit dem Europapark zu stressig war, und unser Fischer und Bauerndorf
sich in ein «Freizeitpark-Dorf» verwandelt hat ☹
Ich wohne sei 35 Jahren in der französischen Schweiz und habe jetzt zum ersten
Mal die Briefwahl beantragt welche soeben angekommen ist.
Nach einigen Recherchen auf deiner Internet Seite finde ich deine Arbeit sehr Interessant,
und wollte nun von dir wissen ob du den Film Seaspiraci dir angesehen hast und wie du dich
in das überleben unseres Planeten einsetzen wirst wenn du meine Stimme bekommen wirst?
Meine Stimme ist mir wichtig, deshalb erkundige ich mich zuvor.
So genug geschrieben, ich freue mich jetzt schon auf deine Mail und sende dir die besten Grüße aus der Schweiz,
Markus

Hier sehen Sie mich, Imke Pirch. Eine junge Frau, 31 Jahre alt. Ich lächel freundlich und schaue Sie an.
Antwort von
DIE LINKE

Lieber Markus,

danke für deine Nachricht und dein Interesse an meinen Positionen.

Nein, ich habe den Film nicht gesehen. Ich habe mir soeben den Trailer angesehen und ja, das ist Realität. Wir leben über die natürlichen Ressourcen unseres Planeten hinaus und haben es zugelassen, dass das Interesse von großen Konzernen, das stetige Wachstum und die Profitgier, dem Erhalt unseres Ökosystems gegenübersteht. Wir dürfen uns nicht für den Profit entscheiden und müssen die Grenzen unseres Planeten wahren.

Ja, das verlangt grundlegende Änderungen und ja, dafür muss man sich auch den Interessen von eben diesen Konzernen entgegenstellen und ja, das bedeutet auch eine Änderung der Lebensweise der Gesellschaft.

Ich finde es falsch die Verantwortung bei den Einzelnen zu sehen, darauf können wir nicht bauen und das ist wirkungslos und sozial ungerecht, denn viele Menschen haben aufgrund ihrer finanziellen Situation oder der Bedingungen in ihrem Land keine Wahl mehr. In manchen Ländern wird über viele tausende Hektar Soja angebaut, damit dies zu Tierfutter wird, das wieder nach Europa transprotiert wird, um dort Schweine zu mästen, die dann wieder in Länder des gloablen Süden exportiert werden. Dort haben sie keine Fläche mehr für regionale Landwirtschaft, weil die großen Konzerne dort die Landwirtschaft bestimmen. Das ist absurd und das ist eine Folge des Kapitalismus, die so nicht gewollt sein kann! Hier machen wir eine Systemkritik.

DIE LINKE ist die Partei, die auch den Konzernen die Stirn bietet und von ihnen ihre Verpflichtung gegenüber unserer Erde abverlangt. Mit einem effektiven Kartellrecht können wir die Marktmacht der großen Konzerne reduzieren (auch in der Industriefischerei) und den Fokus weg von dem Weltmarkt hin zum regionalen wirtschaften lenken.

Nicht nur in der Lebensmittelbranche und Landwirtschaft ist die Macht der Lobby ein Problem, auch die der Energiekonzerne und der Industrie. DIE LINKE ist unbestechlich, nimmt keine Spenden von Unternhemen und Lobby an, fordert ein transparentes Lobbyregister, und will über klare ordnungsrechtliche Maßnahmen den Umstieg auf erneuerbare Energien beschleunigen. In der Industrie benötigen wir einen CO2-Preis der schmerzhaft ist, wenn die Emission zu groß ist.

Jede Entscheidung, die wir treffen muss sozial gerecht sein. Wird z.B. Autofahren deutlich teurer und ist aber gleichzeitig, der ÖPNV  und das Schienennetz nicht ausreichend ausgebaut, leiden nur diejenigen darunter, die vom Auto abhängig sind, die auf das Land gezogen sind, weil sie sich die Mieten in der Stadt nicht leisten konnten. DIE LINKE ist das soziale Korrektiv und gleichzeitig konsequent im Klimaschutz.

Ich hoffe sehr, dass ich mit meiner Partei ein gutes Ergebnis erziehen kann. Ich habe ernsthafte Sorgen, dass die Klimapolitik zu inkonsequent umgesetzt wird, dass wieder am Sozialen gespart wird und Privatisierungen wie im Gesundheitswesen weiter vorangetrieben wird, was bedeutet, dass mit Gesundheit und Pflegebedarf Profite gemacht werden.

Für mich persönlich ist dieser Wahlkampf sehr emotional. Ich gebe alles, um die Positionen meiner Partei deutlich zu machen und unter die Menschen zu bringen, denn ich habe oft das Gefühl, dass vielen Menschen auf einer sehr dünnen Informationsbasis wählen. Damit riskieren wir aber, dass wir im Bezug auf das Klima einen Kipppunkt erreichen und im Bezug auf anderen Krisen ebenfalls eine deutliche Verschlechterung, wie beim Personalmangel in der Pflege.

Ich danke dir für deine Initative mich anzuschreiben und danke für die Film empfehlung. Ich kann dir zu dieser Thematik den spannenden Roman von Wolfram Fleischhauer "Das Meer" empfehlen.

Viele Grüße,

Imke