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Ilona Deckwerth
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Frage von Jutta A. •

Frage an Ilona Deckwerth von Jutta A. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Deckwert,

die Rente mit 67 ist ein gigantisches Rentenkürzungsprogramm. Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen gezwungen sind, früher in Rente zu gehen, können davon nicht mehr leben. Die Arbeitsbedingungen in vielen Bereichen verschleißen die Menschen oft schon vor Eintritt des gesetzlichen Rentenalters. Im Erwerbsleben schlecht bezahlte Arbeit ergibt eine niedrige Rente. Dies betrifft Millionen von Menschen, die Anzahl gut bezahlter Arbeit sinkt mehr und mehr durch geschaffene Gesetze (Leiharbeit, Werkverträge, Teilzeit). Einkommen von 1400 Euro brutto sind keine Seltenheit, die daraus resultierende Rente beträgt nicht mal 500 Euro.

Was tut die SPD gegen die bereits bestehende und in Zukunft massiv ansteigende Altersarmut?

Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen

Jutta Aumüller

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Aumüller,

die derzeit leider zunehmende Altersarmut muss sofort und wirksam bekämpft werden!

Die SPD will eine zukunftssichere gesetzliche Rente, die ein armutsfestes und menschenwürdiges Leben im Alter ermöglicht und sich am erarbeiteten Lebensstandard der Menschen orientiert. Darum wollen wir eine Korrektur der Rentenanpassungsformel, so dass das Rentenniveau zunächst auf heutiger Höhe stabilisiert wird. Wir befürworten auch eine unbürokratische Sockelrente gegen Altersarmut entsprechend eines definierten Mindesteinkommens oberhalb des Grundsicherungsniveaus für alle Bürgerinnen und Bürger über 65 Jahre ohne Bedürftigkeitsprüfung.

Wir als SPD fordern ein flexibles und individuell organisiertes Renteneintrittsalter, orientiert an der Erwerbsbiographie. Der 2012 begonnene Einstieg in die Rente mit 67 und die stufenweise Anhebung des Rentenbeginns muss ausgesetzt werden, und zwar so lange, bis mindestens 50 Prozent der 60 - 64-Jährigen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind.

Da die Altersarmut insbesondere Frauen betrifft, bedarf es besonderer Anstrengungen gerade zugunsten der Frauen, die mit ihren durchschnittlich 23 Prozent geringeren Einkommen als Männer auch entsprechend weniger Rentenansprüche erwerben. Die Durchsetzung der Entgeltgleichheit oder die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns kommen vielen Frauen, die den größten Anteil der Beschäftigten im Niedriglohnsektor bilden, sofort als Lohnerhöhung und später auch in der Rente zu Gute.

Mit freundlichen Grüßen

Ilona Deckwerth