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Herbert Goldmann
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Frage von Jocelyne L. •

Frage an Herbert Goldmann von Jocelyne L. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Goldmann,

es besteht gegenwärtig im Land NRW eine gravierende gesellschaftliche und rechtliche Konfliktsituation wegen Genehmigung von Primatenversuchen durch die Behörde LANUV NRW.

Ich erlaube mir in diesem Kontext Sie zu fragen, ob Sie davon Kenntnis genommen haben, dass seit Jahrzehnten unzählige wissenschaftliche Studien und Publikationen aus der nationalen und internationalen Fachwelt nachweisen, dass Ergebnisse aus Tierversuchen für die Humanmedizin unbrauchbar sind, weil sie auf Menschen nicht übertragbar sind.

Einzig aus den online dokumentierten Studien der deutschen Ärztevereinigung "Ärzte gegen Tierversuche e.V.” geht hervor, dass Tierversuche versagen, um das gesetzlich vorgeschriebene Ziel der Vorbeugung, Erkennung oder Behandlung von Krankheiten bei Menschen zu erreichen, siehe:

http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/infos/wissenschaftliche-studien?start=14

Ich führe auch folgendes Zitat an:

"Alle an Tieren experimentell gewonnenen Ergebnisse haben nur für die jeweilige Art Aussagekraft und in exakter Auslegung sogar nur für das jeweilige Individuum, an dem experimentiert wurde. Es ist also falsch, aus den an Ratten studierten Sachverhalten einfach auf die Bedingungen von Menschen, Hunden oder Wiederkäuern zu schließen.”

Prof. Dr. Klaus Gärtner, Tierexperimentator, Sprecher der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Leiter des Instituts für Versuchstierkunde sowie der Zentralen Tierlaboratorien an der Medizinischen Hochschule Hannover, in Diagnosen, 9. Sept. 1978

Haben Sie von diesen wissenschaftlichen Nachweisen hinsichtlich der Sinnlosigkeit der Tierversuche Kenntnis genommen?

Mit freundlichen Grüßen
Jocelyne Lopez

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Fr. Lopez,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema „Tierversuche“ und die Beteiligung des LANUV.

Nachdem Sie zwischenzeitlich eine Petition beim Landtag NRW gestellt haben, bitte ich um Ihr Verständnis, dass ich als Mitglied des Petitionsausschusses Ihre öffentliche Anfrage an mich über Abgeordnetenwatch nicht beantworten kann und darf, um der fachlichen Beratung im Ausschuss nicht vorzugreifen.

Aufgrund der grundsätzlichen Bedeutung ist nicht ausgeschlossen, dass sich auch die Obleuterunde mit diesem Thema befassen wird. In diesem Gremium sind die Sprecherinnen und Sprecher der im Landtag vertretenen Fraktionen eingebunden. Als Sprecher der Grünen Landtagsfraktion für Petitionsangelegenheiten wäre ich bei einer solchen Entscheidungsfindung beteiligt. Eine vorherige öffentliche Bewertung einer eingelegten Petition widerspricht den parlamentarischen Gepflogenheiten.

Es steht Ihnen jedoch frei, den Sprecher für Tierschutz in der Grünen Landtagsfraktion - Herrn Abel- direkt anzusprechen, sofern Sie dies nicht bereits getan haben.

Mit freundlichen Grüßen

Herbert Goldmann